Vom Fish River Canyon bis nach Onjala
Für die Kurzleser:
20.2.22. Grenzübertritt, Fish River Canyon und Feierabenddrink mit Gisela & Peter; 21.2. Im Backpackers in Lüderitz; 22.2. Via Kolmannskop zur Namtib Eco Lodge & Camping; 23.2. Tsauchab River Loge & Camp; 24.4. Endlich übernachten wir im Camp Gecko und treffen Delia & Fabian sowie Uschi & Cord; 25. – 27.2. Wiedersehen mit der German-Crew auf Onjala; 27.2. Einkaufen in Windhoek und Übernachtung im Urban Camp; 28.2. Mojito’s Service dauert länger, sodass wir bei Peter übernachten dürfen; 1.3. Wir holen Mojito ab und übernachten noch einmal im Urban Camp; 2. – 4.3. Zurück auf Onjala und Wiedersehen mit unserem Häuslebauer Tom
Für diejenigen mit etwas mehr Zeit:
Frühzeitig stehen wir am 20. Februar auf und fahren die paar Kilometer zur Grenze Südafrika/Namibia. Der Grenzübertritt geht ruckzuck. Da beide Länder in der Südafrikanischen Zollunion sind, muss auch unser Carnet de Passage nicht gestempelt werden.
Mit frischen 90 Tagen für Namibia fahren wir Richtung Fish River Canyon. Wir fahren in den Park bis zum Aussichtspunkt am Rande des Canyons. Der Fish River Canyon ist nach dem Grand Canyon der zweitgrösste Canyon der Welt. Aktuell führt der Fish River viel Wasser und die Aussicht ist spektakulär. Wir laufen rund zwei Kilometer dem Abgrund entlang zum zweiten Aussichtspunkt, wo auch der Abstieg in den Canyon beginnen würde. Leider ist der Abstieg und die Wanderung durch den Canyon aufgrund der aktuellen Temperaturen und des hohen Wasserstandes strengstens verboten. Die fünf-Tages-Wanderung durch den Canyon soll aufgrund der enormen Hitze, der fehlenden Infrastruktur und des Wassermangels eine der anspruchsvollsten Wanderungen der Welt sein. Zugegebenermassen sind wir aktuell für ein solches Abenteuer sowieso nicht fit genug😱.
Die vier Kilometer in brütender Hitze reichen uns und so fahren wir bis zum Canyon Roadhouse Camping. Das Canyon Roadhouse gehört zur Gondwana Gruppe und ist, wie alle Gondwana Camps, gepflegt aber teuer. Beim Einchecken treffen wir die Schweizer Gisela & Peter. Gisela & Peter haben wir am Tag bevor wir Mojito in Walvis Bay abholen konnten, in Swakopmund kennen gelernt. Die beiden leben einen grossen Teil des Jahres in Namibia und touren öfters mit ihrem Fahrzeug. Da Wiedersehen Freude macht, geniessen wir den Abend bis in die Morgenstunden zusammen🤩.
Am 21. Februar geht es für uns weiter nach Lüderitz. Wir quartieren uns auf dem Hinterhof vom Backpackers ein, lernen Karin & Daniel kennen (ein junges Paar aus Schweden) und erkunden Lüderitz zu Fuss. Das Städtchen ist für uns nicht so der Burner aber irgendwie muss man doch einmal hier gewesen sein. Wirklich bekannt ist Kolmanskop, eine alte verlassene Diamanten-Stadt, welche sich einige Kilometer ausserhalb befindet.
Also besuchen wir am nächsten Morgen die Geisterstadt Kolmanskop, lassen uns durch die Gebäude führen und erfahren viel über die Vergangenheit. Besonders eindrücklich ist, wie sich langsam die Natur die Gebäude zurückerobert und der Sand in alle Ritzen dringt.
Nach der Besichtigung fahren wir zur Namtib Eco Lodge auf den Campground und treffen wieder auf Karin & Daniel. Mit ihnen verbringen wir den Abend und geniessen den traumhaften Sonnenuntergang. Unglaublich ist, wie grün es aktuell hier ist. Über neun Jahre hat der Regen in dieser Region auf sich warten lassen und jetzt spriesst das Gras und die Bäume tragen wieder Blätter🥰.
Am 23. Februar fahren wir durch spektakuläre Landschaften mit hohem Wüstengras an unzähligen Oryx vorbei. Unser Ziel ist die Tsauchab River Loge & Camp, wo wir eine tolle Campsite mit privater Nasszelle beziehen. Die Nasszelle ist um einen alten Baum gebaut und bietet alles, was das Camperherz höher schlagen lässt.
Der nächste Tag führt uns ins Camp Gecko. Wir haben schon viele Schwärmereien von diesem Camp gehört – aber irgendwie lag es bisher nie auf unserer Route. Heute ist es anders! Im Camp treffen wir auf Delia & Fabian, ein sympathisches junges Schweizer Paar, welches das Gecko Camp für ein paar Tage als Vertretung führt. Wir freunden uns an, quatschen neben dem Pool und bald stossen Uschi & Cord dazu, welche uns sofort ans Herz wachsen. Die beiden geniessen gerade ihre letzten Tage Namibia bevor es wieder zurück nach Deutschland geht. Vor lauter guten Gesprächen und Bier vergessen wir die Zeit und müssen Vollgas geben, damit wir noch vor Sonnenuntergang unsere Camps erreichen.
Unser Camp ist fantastisch: Open-Air Dusche und Toilette mit Weitsicht und auch die Aussicht von der Campsite über die weite Ebene ist traumhaft. Die Bilder vom Sonnenuntergang sprechen für sich selbst😉.
Am 25. Februar fahren wir 279 Kilometer zurück zum Ort wo alles begann. Fast schon ein bisschen wie zu Hause fühlen wir uns bei der Ankunft auf Onjala. Ausserdem treffen wir auf Barbara & Frank the Tank (mit den beiden verbrachten wir im Dezember 2020 eine wunderschöne Zeit) und lernen Geli & Michel kennen. Beide Paare sind aus Deutschland und gehören zur 80-Gang (Paare, welche auf Onjala einen von Tom umgebauten 80er Landcruiser stehen haben). Peter & Livia (die Miteigentümer der Onjala Loge und Eigentümer von Pack Safaris) sowie deren Kinder Kaja & Tino sind ebenfalls vor Ort. Wir geniessen zwei Tage in guter Gesellschaft und fahren dann nach Windhoek in unser Lieblings-Stadtcamp «Urban Camp» in der Stadtmitte🤩.
Für den 28. Februar ist unser Mojito bei Pack Safaris zum Service eingebucht, denn unsere Bremsen schleifen wieder heftig. Wayne, der Mechaniker von Pack Safaris, zerlegt Mojitos hintere Bremsen und Vorderräder komplett. Fazit: Hinten wurden die Teile falsch montiert, sodass eine Feder kaputt ging und sich in der Trommel verfangen hat. Vorne müssen ebenfalls diverse Teile ausgetauscht werden. Immerhin fühlen wir, dass Mojito in guten Händen ist. Gegen drei Uhr ruft uns Peter an und fragt nach dem Stand der Dinge. Hmmm, schwierig zu sagen… schaut für mich so aus, als gäbe es noch einiges zu tun, denn bei den Vorderrädern liegen hunderte von Einzelteilen neben Mojito. Kurz darauf stossen Geli & Michel dazu. Michel baut in Deutschland Leichtflugzeuge und hat – sagen wir es einmal so – ein klitzekleines Bisschen mehr Ahnung von Mechanik als ich. Er meint, dass es gut aussieht, aber wir das Auto wohl kaum vor 22:00 Uhr zurück erhalten, wenn die beiden Mechaniker Vollgas geben😱. Ich gebe die Info an Peter weiter, welcher uns anbietet, dass wir bei ihm in der Ferienwohnung übernachten dürfen. Wir sagen Wayne und seinem Hilfsarbeiter, dass sie Feierabend machen und morgen in aller Ruhe weiterarbeiten sollen. Geli & Michel bringen uns danach zu Peter und entscheiden sich ebenfalls dort zu übernachten. Zu fünft verbringen wir einen schönen Abend mit indischem Take-Away😋. Während wir in der Ferienwohnung nächtigen, schlafen die beiden in ihrem Gefährt auf dem Parkplatz.
Am 1. März können wir Mojito wieder abholen und entscheiden, noch einmal im Urban Camp zu schlafen. Langsam kennen wir auch hier die ganze Belegschaft; einige können sich sogar noch an uns erinnern, dass wir schon Anfangs 2021 hier waren.
Dienstags ist immer Tequila-Night. Während ich dem Übel entfliehen kann, opfert sich Tanja und trinkt mit Carmen einen Shot🙈. Glücklicherweise hat Carmen einen derartigen Hang-over vom Vortag, dass nach einem Shot gut ist🤪.
Der 2. März ist ein spezieller Tag. Aus Südafrika haben wir für unseren Häuslebauer Tom Flüge gebucht und heute ist sein «Tag der Ankunft». Also fahren wir von Windhoek nach Onjala und treffen hier auf Tom und seinen Kollegen Patrick. Barbara & Frank, Geli & Michel sind bereits am frühen Morgen mit Peter Richtung Sossusvlei gedüst. Peter hat uns quasi eine private Tour durch Namibia angeboten. Da wir aber erst vor ein paar Tagen aus dieser Richtung gekommen sind, haben wir uns entschieden Tom zu begrüssen und bei Blutkuppe zur Tour zu stossen.
Doch bevor diese Geschichte losgeht, verbringen wir zwei Nächte mit Tom, Patrick und Heiner auf Onjala. Wir fahren auf Game Drive, geniessen den Abend beim Sundowner und trinken viel Bier😎🙈🤣.