Tschüss Zimbabwe: Hello Mosambik!
Endlich wieder einmal Beachlife;-)
Für die Kurzleser:
2.9. Wir überqueren die Grenze Zimbabwe/Mosambik und lassen uns gleich einmal über den Tisch ziehen; 2. – 11.9. Endlich Beachlife! Nach einer strapaziösen Fahrt erreichen wir Inhassoro und wechseln nach zwei Nächten vom Campground ins Hotel; 11. – 16.9. Wir residieren auf einem der wohl schönsten Campgrounds von Mosambik; Seit 16.9. sind wir im lebendigen Ort Tofo
Für diejenigen mit etwas mehr Zeit:
Am Tag zuvor haben wir vernommen, dass man zum Verlassen des Landes auch eine Bewilligung benötigt – tönt komisch, soll aber so sein. Ohne diese funktioniere es zwar auch, man benötige einfach unglaublich viel Geduld. Also schreiben wir unserem mysteriösen Kontakt bei der Immigration und erhalten kurz darauf die Antwort, dass wir das Land verlassen dürfen.
Erstaunlicherweise funktioniert es wieder! Der Beamte vergleicht tatsächlich unsere Namen mit seinem Mobile; innert zehn Minuten haben wir die Abschlussformalitäten in Zimbabwe hinter uns – neue Bestzeit! Trotz langsamer Bürokratie geht es danach hektisch zu und her. Empfangen werden wir von Romeo. Wir glauben Romeo ist vom Zoll, aber schlussendlich ist er ein «Schlepper», also jemand, der Leuten über die Grenze hilft. Er holt für uns die Formulare und übersetzt portugiesisch in englisch – auch wenn es schon in englisch steht. Als wir wieder vor dem Beamten stehen oder besser gesagt, zwischen Romeo und dem Beamten wird uns erklärt, dass heute unsere neuen 50er-Dollarscheine für die Visumsgebühr nicht funktionieren und wir in Meticais bezahlen müssen. Das System sei heute kaputt. Egal, auch wenn das Visum so 55 Dollar kostet, Hauptsache wir kommen rein. Operative Hektik bricht aus, als sie plötzlich unsere vermeintlich gebuchte Unterkunft telefonisch kontaktieren. Ach ja, vielleicht noch wichtig zu erwähnen: Für die Einreise benötigt man eine Buchungsbestätigung eines Hotels für mindestens zwei Nächte. Diese haben wir von jemand anderem erhalten und mit einem PDF-Writer angepasst; böse Zungen würden behaupten, gefälscht. Aber egal, wir fliegen nicht auf!
Gute zwei Stunden später ist der Spuk vorbei. Dazwischen sind noch ein Beamter, welcher unser Carnet de Passage falsch abgestempelt hat und sich dann weigerte, alles noch einmal richtig zu machen und zwei wunderbare – ich würde gerne schreiben – Abzock-Versuche, aber leider sind die Versuche geglückt. In der ganzen Hektik werden wir laufend mit Wechselangeboten und SIM-Kartenverkäufer torpediert. Eine SIM-Karte hier kaufen macht für uns Sinn, so können wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Also kaufen wir eine Karte. Nur bringt uns eine Karte ohne Daten nicht viel, also fragen wir nach dem Preis für Daten. Wir wollen 25 Gigabyte für einen Monat. Als wir den Burschen von anfänglich 4’000 MEZ (CHF 62) auf 1’500 MEZ (CHF 23) für 15 Gigabyte runterhandeln konnten, hätten wir eigentlich wissen müssen, dass der Deal scheisse ist🤔.
Um die lokalen Kleinhändler zu unterstützen, wechsle ich noch 100 Dollar auf der Strasse. Als wir den Kurs zuerst einmal fünf Minuten auf das Nivau vom Wechselbüro für die ersten 50 Dollar anheben mussten, hätten wir eigentlich wissen müssen, dass auch dieser Deal scheisse ist🤔. 6’400 Meticais hätte ich erhalten sollen, doch es waren nur 6’200 in 200-er-Noten. Und verdammt noch mal, ich hätte sie einfach nehmen sollen. Natürlich zähle ich nach und sage, es fehlen zwei Hundert. Der Dealer will nachzählen und tatsächlich fehlen zwei Hundert. Also gibt er mir noch zwei Hunderternoten und sagt dann, dass er mir ein paar 500-er geben will. Für zehn 200er wechsle ich vier 500er. So weit so gut ausser, dass wir nach der Grenze merken, dass 2’200 Meticais verschwunden sind. Ach ja, gleichzeitig merken wir auch, dass wir statt normaler Daten für 1’500 Meticais 15 GB Facebook-Verbrauch gekauft haben. Normaler Kostenpunt circa 100 Meticais. Nein, dümmer haben wir CHF 60 wirklich noch nie ausgegeben🙄. Dafür ist der Lerneffekt im Verhältnis zu den Kosten gewaltig🤔🤓!
Unser erstes Ziel ist die Stadt Chimoio. Hier kaufen wir schnell ein und erwerben am Bankomaten noch ein paar Meticais – so viele haben wir an der Grenze ja leider nicht erworben🤪🙈🤣. Leider ist der Bezug auf 7’500 Meticais limitiert und neben den Schweizer Gebühren, wollen auch die Meticais-Banken immer noch 200 Meticais pro Bezug. Dafür ist das Land wieder etwas Kreditkarten-freundlicher.
Immerhin sind wir so früh dran, dass wir noch weiterfahren können und treffen insgesamt 192 Kilometer später im Ndzou Camp im Moribane Forrest Reserve ein. Bier und Essen kostet für unsere Verhältnisse wenig und Feuerholz ist gratis. Also lassen wir uns nach dem anstrengenden und lehrreichen Tag vom freundlichen Mario und seiner Crew verwöhnen. Mario ist der Chef und spricht gut englisch.
Am 3. September soll uns unsere Reise endlich wieder an den Strand führen😎! Unser Ziel, Inhassoro ist 334 Kilometer entfernt. Tönt nach nicht so viel, ist es aber doch🙄. Während die Strasse die ersten Kilometer durch die Berge führt und recht gut unterhalten ist, kommen schon bald hunderte Kilometer Schlaglöcher-Piste. Für die ganze Strecke benötigen wir über sieben Stunden – ohne einkaufen, Mittagessen, stundenlange Pausen und was auch immer🙈. Wir fahren quasi ohne Halt durch und kommen gegen 16:30 Uhr auf dem Campground vom der Goody Villas an. Wir sind die einzigen und richten uns in unmittelbarer Strandnähe ein. Kaputt von der Fahrt und lustlos heute zu kochen, erkundigen wir uns nach einem Restaurant. In unmittelbarer Nähe soll es ein Hotel mit Restaurant geben und schwuppdiwupp, nach einem kurzen Strandspaziergang, sind wir dort und werden im Hotel Brisa Mar von Marinda herzlich empfangen. Marinda führt zusammen mit ihrem Mann aktuell das Hotel. Wir dinieren gemeinsam und erfahren viel über Inhassoro.
Als wir am nächsten Morgen nach Inhassoro-City (ok, so gross ist Ortschaft nicht wirklich) fahren, kommen uns die beiden entgegen. Wir verabreden uns am Abend auf ein paar Drinks im Brisa Mar. Vorher erkunden wir Inhassoro, geniessen den Tag am Meer und grillieren sensationelles Schweinefilet im Speckmantel😋. Danach geht’s ins Brisa Mar.
Marinda und Pierre erklären uns, dass sie eine Minderheitsbeteiligung am Hotel haben und das Hotel wegen finanziellen Engpässen der Hauptaktionäre verkauft werden soll. Der Abend ist nett und Marinda findet, dass wir doch unbedingt ins Hotel umziehen sollen – sie mache uns einen guten Preis. Wir schauen uns die Zimmer an und buchen uns für den nächsten Tag ein.
Als wir am 5. September im Brisa Mar einchecken, offeriert uns Marinda drei Nächte kostenlos, falls wir ihr Hotel promoten. Wir erklären ihr, dass wir zwar krasse Influencer seien, aber bei 800 Follower es möglicherweise für sie ein mittelmässiger Deal wäre. Im Verlaufe des Tages wird klar, dass es mehr darum geht, das Hotel zu verkaufen und so vereinbaren wir am nächsten Morgen einen Mixed-Deal: Wir wohnen günstig dort, zahlen unsere Getränke und das Essen, und entwerfen die Verkaufsdokumentation. Schlussendlich bleiben wir sechs Nächte! Da Pierre der lokale Metzger ist, werden wir am ersten Abend zum Braai eingeladen – Fleisch gibt es ohne Ende.
Die gesamten sechs Tage kurz erklärt: Wir geniessen den Strand, entwerfen die Dokumentation, bloggen endlich einmal wieder und fahren mit den Beiden auf eine Farmer-Besuchstour.
Ach ja, am 8. September buchen wir für den nächsten Tag für 15’000 Meticais eine Boots- und Schnorcheltour in den Parque National de Bazzaruto. Unser Guide erklärt uns, dass der Preis so teuer sei, weil wir das ganze Boot und die Crew exklusive hätten🤔. Weiter versichert er uns, dass acht Uhr am kommenden Morgen auch wirklich acht Uhr ist. Pierre bestätigt uns, dass es kein schlechter Deal sei.
Um acht Uhr ist natürlich niemand da – ach doch: Plötzlich tauchen noch zwei weitere Passagiere auf😱. Gegen neun Uhr geht’s dann los – mit dem ersten Leviten lesen! Ich sage unserem Guide, dass wir eine exklusive Tour gebucht hätten! Er meint darauf, dass es ja nur zwei seien und er nichts davon gewusst hätte. Schlussendlich bringt er uns Vollgas alleine zur Insel und holt dann die anderen ab. Auf der Insel zeigt er uns kurz das Geisterhotel, dann sind die anderen zwei dran. Schnorcheln ist sosolala, das Essen geniessbar und die Stimmung gedämpft. Wir kommen mit den zwei weiteren Gästen ins Gespräch. Eine Mosambiquerin, welche in Spanien als Koch arbeitet und ihr Cousin. Sie hätten die Tour spontan gebucht und «etwas» bezahlt. Bei der Rückfahrt stimmen wir zu, die beiden mitzunehmen; ich bin eh nicht mehr bereit den vollen Betrag zu bezahlen. Als wir ankommen und dies unserem Guide mitteilen, macht er einmal auf unwissend, einmal auf unschuldig, einmal auf gute Miete zum bösen Spiel und verlangt immer die volle Kohle. Als er realisiert, dass wir nicht den vollen Preis bezahlen werden, sagt er uns, dass er dann Geld von den anderen Passagieren braucht. Also holt er alle wieder und wir hören, wie der eine sagt, dass er ihn doch angerufen hätte, weil er für morgen ein Boot habe. Nach weiteren kompromittierenden Aussagen wird es immer klarer: Wir haben mit grösster Sicherheit die Tour für alle bezahlt😲! Nach weiteren eineinhalb Stunden feilschen geben wir bei 12’000 Meticais nach – immer noch ein Vermögen und ein Höllenpreis für eine maximal drittklassige Tour. Dafür kehrt wieder Ruhe ein.
Am 11. September fahren wir weiter. Leider etwas weiter als wir gerne würden, denn die Zeit ist knapp. Mosambik hätte Nationalparks und mindestens 100’000 schöne Buchten und Sandstrände. Auf Empfehlung haben wir uns für Morrungulo entschieden und die Empfehlung ist sensationell! Wir stehen direkt am traumhaften Strand – unser bisher schönstes Setup😍😎🤩!
Einziger Wehrmutstropfen im Paradies: Die Menschen! Bei Flut werden immer wieder Seilreste, PET- und Ölflaschen, Schuhe und allerlei anderer Abfall angespült. Der Sand oberhalb vom Strand ist übersät von Mikroplastik. Überall schimmern die rund 1 mm2 grünen, schwarzen, weissen und blauen Teilchen durch den Sand. In der Zwischenzeit haben wir schon zwei riesige Abfallsäcke mit grossem und kleinem Müll gefüllt; die Arbeit würde uns hier nie ausgehen😲.
Ohhh, und dann gibt es hier unzählig viele Palmen mit noch viel mehr Kokosnüssen dran. Die erste (mitgebrachte) reife Kokosnuss haben wir aufgestochen, ausgetrunken, mit der Axt geteilt und sie aufgegessen – sensationell! Das gleiche haben wir mit einer noch nicht vollkommen getrockneten Kokosnuss gemacht. Fazit: Mehr Flüssigkeit, dafür ist das Fruchtfleisch noch nicht fein. Nur unter den Palmen sich aufzuhalten, ist keine so gute Idee. So ein Teil durchschlägt die Schädeldecke nämlich ohne Probleme🙈!
Es ist traumhaft schön hier; wir planschen, surfen, spazieren am Strand, suchen Feuerholz, reinigen den Beach, schauen, dass uns keine Kokosnuss auf den Kopf fällt, und geniessen die Zeit.
Ausserdem lernen wir noch Nicole & Keith kennen. Wir braaien zusammen, trinken Wein und erhalten weitere Tipps für Südafrika. Schön war es und wir hoffen euch bald in Südafrika wieder zu sehen😉!
Am 16. September fahren wir weiter nach Tofo. Tofo ist normalerweise einer der Touristen-Hotspots. Aktuell ist es – wie wohl überall – unglaublich ruhig hier. Wir gönnen uns ein cooles Bungalow im Baia Sonambula – die nachfolgenden Bilder sprechen für sich…
Einziger Nachteil in diesem Bed & Breakfast: Der Parkplatz ist ausserhalb vom Grundstück, direkt in der kleinen sandigen Seitenstrasse. Da ich Mojito immer in unmittelbarer Nähe – am liebsten im Bungalow – haben möchte, drückt dies ein wenig auf die Schlafqualität🙄.
Den ersten Abend geniessen wir im Branko’s Restaurant. Branko ist Serbe, vor langer Zeit ausgewandert und wirkt auf uns, als hätte er von einer bestimmten Substanz heute etwas zuviel eingenommen🙈🤣. Das Essen ist aber sehr lecker😋.
Am 17. September zeigt sich uns Mosambik einmal von einer anderen Seite. Der perfekte Zeitpunkt den Blog abzuschliessen und aufzuschalten!