Von Drakensberg bis vor die Tore Johennesburg
Für die Kurzleser:
9. -13.11. Fortsetzung: Endlich wieder Camping, endlich wieder schlafen im Mojito, endlich wieder wandern, endlich Drakensberg!; 13.11. Cooler Wine Shop und traumhafter Campground; 14. -16.11. In Nothingham Road haben wir ein schönes Cottage & Gin-Tasting bis zum Abwinken; 16. – 21.11. Back to the Drakensberg: Wandern und zwei Campgrounds; 19. -21.11. Auf der Kezlyn Farm buchen wir ein top Cottage mit viel Besuch von Ohrwürmern; 21.11. Zweckübernachtung im LekkrDux in Warden – immerhin können wir das Formel 1-Rennen schauen; 22. – 24.11. Wir quartieren uns im Asante Guesthouse in Vanderbjilpark ein und geniessen den grössten Hamburger unserer Reise
Für diejenigen mit etwas mehr Zeit:
Nach den ersten zwei Nächten in Drakensbergen und unserer ersten richtigen Wanderung (seit langer Zeit) fahren wir am 11. November weiter zum Highmoor Campground. Highmoor ist mit 2000 Meter über Meer der höchstgelegene Campground in den Drakensbergen. Dort angekommen, sind wir allein und haben die Qual der Wahl zwischen den acht Campgrounds. Wir entscheiden uns für Camp Nummer 3. Für alle Campgrounds gibt es eine Toilette und zwei Duschen, wobei die beiden Duschen in einem offenen Raum sind: Erlebnisdusche quasi🤪. Aber es ist alles sauber und wir sind ja allein hier. Das Wetter bleibt windig und regnerisch. Trotz optimal gebauter Feuerstelle müssen wir heute auf Feuer & Braai verzichten😱.
Am nächsten Morgen wandern wir über weite Felder zur Aasvoelkrans Cave. Die Höhle oder eher die Höhlen – denn es sind zwei Ebenen neben dem Wasserfall – sind spektakulär. Die obere Etage ist nichts für Schlafwandler, denn es geht relativ steil über die Klippe gute 50 Meter runter zum Fluss😲. Die untere Ebene gefällt höhenangstgeplagten Menschen schon besser, denn diese ist fast auf der Ebene des Wassers. Aasvoelkrans bietet zwölf Schlafplätze. Leider haben wir keinen Schlafsack dabei und müssen so den Rückweg antreten😉.
Als wir ins Camp zurückkehren, haben wir einen Nachbarn erhalten. Kurze Zeit später installiert sich auf Camp fünf auch noch ein junges Pärchen. Als dann noch ein Lehrer und seine neun Schüler mit dem Velo ankommen (Hut ab, hier rauf zu radeln ist eine echte Herausforderung), sind wir froh, dass wir schon geduscht haben🙈.
Mojito ist wie immer ein Magnet und so kommen wir mit allen ins Gespräch. Während unsere Nachbarn übers Wochenende bleiben, wandert die Schulklasse am nächsten Tag weiter. Dafür käme morgen eine neue Klasse mit 15 Schülern an. Wir teilen zwar gerne, aber nicht unbedingt ein Klo und eine Dusche mit mindestens 19 anderen Personen. …und es könnten ja noch mehr werden… ok, vielleicht sollten wir diesbezüglich ein bisschen offenherziger werden, denn es sind ja zwei Duschen in einem Raum…🙈
Also fahren wir wie so oft ziellos am 13. November los ins Tal und dann Richtung Drakensberg Nord. Auf dem Weg finden wir auf Google in Rosetta eine Weinhandlung mit fantastischen Bewertungen. Auf dem Google-Foto steht hinter dem Gebäude sogar ein Camper – nichts wie hin😎!
Die Weinhandlung ist der Hammer! Über 500 verschiedene Weine präsentieren sich vor unseren Augen – wir sind froh, dass wir nicht viel Platz haben, sonst wäre der Schaden heute wohl beträchtlich geworden! Der Campground befindet sich direkt neben der Weinhandlung, mit direktem Shortcut zum Wein-Himmel.
Steve, der Eigentümer vom Riverside Manor begrüsst uns noch in der Weinhandlung und gibt uns den Code fürs Gate. Vom Campground erwarten wir nicht allzu viel. Die Kommentare sind zwar positiv, aber die Bemerkung «gut für eine Nacht» lässt uns nicht euphorisch sein. Als wir ankommen, erklärt und Steve kurz die Anlage; wir sollen es uns irgendwo gemütlich machen. Also fahren wir Richtung Stellplätze und als wir unten ankommen, sind wir begeistert🤩! Unser auserwählter Platz Nummer 4 ist riesig, befindet sich direkt am Flussufer, hat eine tolle Feuerstelle und erhält locker das Prädikat «sauberste Campground den wir je gesehen haben». Auch die Nasszellen sind ultrasauber. Gut für eine Nacht finden wir als Bezeichnung fies🤔!
Nachdem wir uns installiert und die Gegend erkundet haben, geht’s zurück in die Weinhandlung. Hier unsere Beute:
Wir realisieren, dass wir unsere neu aufgebaute Hotel-Tester-Karriere arg vernachlässigt haben. Deshalb und auch weil Starkregen und Fromel 1 angesagt ist, buchen wir in Nothingham Road in der FarSide Farm am 14. November ein Cottage. Unser Cottage ist riesig, mit Holz-Kamin, grossem Wohnzimmer und direkter Sicht auf den Dam – wir entscheiden gleich noch eine Nacht anzuhängen. Also laufen wir von unserem Cottage ins Haupthaus. Eigentlich wollten wir nur verlängern und ein Glas Wein an der Bar trinken. Zuerst halten uns die beiden Hauskatzen auf und dann gesellt sich Graham, der Eigentümer zu uns. Offenbar ist er leidenschaftlicher Gin Trinker und mixt uns einen Gin nach dem anderen auf Kosten des Hauses. Sensationell ist sein selbst gemachter Saft, welcher das Tonic ersetzt. Gegen elf Uhr schwanken wir zurück ins Cottage – glauben wir zumindest🤪.
…wehe, jemand schreibt etwas von einer Mönchskappe🤣!
Am 16. November fahren wir wieder in die Drakensberge. Der Weg nach Injisuthi ist länger als erwartet. Auf halben Weg erfahren wir von entgegenkommenden Touristen, dass das ganze Camp erst am 1. Dezember wieder eröffnet. Davon wollen wir uns selbst überzeugen und fahren weiter. Bei der Rezeption angekommen, stehen wir vor verschlossenen Türen. Kurz darauf kommt ein freundlicher Herr auf uns zu und erklärt, dass Injisuthi aktuell geschlossen sei. Ach, wir sind weit gefahren und möchten campen – wir brauchen auch keine Infrastruktur. Das sei kein Problem; Toiletten und Duschen seien offen und es koste 240 ZAR für eine Nacht. Wir buchen und verstehen die Welt nicht mehr, aber Hauptsache, wir können bleiben🤔🤓!
Auf unserem Sparziergang durch den Campground stellen wir fest, dass wir wieder einmal allein sind und, dass der Campground riesig ist. Wir zählen 40 Plätze und zwei kleine Sanitärhäuschen. Wir möchten auch hier nicht unbedingt nächtigen, wenn der Platz voll ausgebucht ist🙄.
Als wir grillieren, kommt starker Wind auf und wir schaffen es noch vor dem Starkregen unsere feinen Schweinekoteletts zu verspeisen.
Regen und Nebel begrüsst uns am nächsten Morgen. Unsere geplante Wanderung zu den Caves fällt ins Wasser. Als wir Richtung Tal fahren, hellt sich der Himmel langsam wieder auf. Wir stechen direkt wieder in die Drakensberge und fahren zum Monks Cowl wo wir zwei Nächte buchen.
Wieder haben wir die Qual der Wahl und entscheiden uns für den Campground Nummer 11. Danach spazieren wir zum Wasserfall – quasi Einlaufen für die nächste Wanderung😉 (zum Bild: Die Brände oberhalb des Wasserfalls sind von Menschenhand zur Vorbeugung grösserer Brände gelegt).
Am 18. November starten wir auf unsere nächste grössere Wanderung; via Sphinx geht es zum Blindmans corner und wieder zurück zum Camp – eine abwechslungsreiche, schöne, gut zwölf Kilometer lange Wanderung.
Zurück im Camp feiern wir unser einjähriges Jubiläum in Afrika🥰 – krass wie die Zeit vergeht…
Und weil unser Mojito hier bei Monks Cowl so gut aussieht, gibt’s ihn gleich noch einmal😍.
Die zweite Nacht ist stürmisch und am 19. November werden wir erneut vom Regen begrüsst. Leider sieht die Wetterprognose für die nächsten Tage nicht besser aus, sodass wir wieder einmal an unserer Hotel-Tester-Karriere arbeiten können.
Bevor wir in unser gebuchtes Cottage auf der Kezlyn Farm ziehen, stoppen wir im Cathedral Peak Wine Estate. Wie es der Name so schön sagt; einem wunderbaren kleinen Weingut😎.
Unser dortiger Aufenthalt kurz zusammengefasst: Wir bleiben länger, wir trinken mehr und kaufen viel zu viel🙈🤪🤣!
Mit dem Cottage auf der Kezlyn Farm haben wir ins Schwarze getroffen: Sensationelles neues Cottage mit wunderschöner Aussen-Feuerstelle. Einziger Dämpfer: Sobald es dämmert, kommen tausende Ohrwürmer aus den Ritzen gekrochen. Am ersten Abend finde ich den Kampf «Cello gegen Ohrwürmer» noch erträglich. Als diese dann in der Nacht den Sieg mit krabbeln über mein Gesicht feiern, wird es unerträglich🙈. Dennoch bleiben wir zwei Nächte, geniessen (tagsüber) unser Cottage und wandern am zweiten Tag auf dem Farmgelände. Kurz bevor sich der angekündigte Sturm entlädt, sind wir zurück. Dann folgen Schrecksekunden oder eher Schreckstunden! Es blitzt, regnet sintflutartig und der Himmel ist schwarzblau😲. Drei Mal fängt es an zu hageln und wir überlegen verzweifelt, wo wir Mojito in Sicherheit bringen können😱. Glücklicherweise erhört uns Petrus ausnahmsweise und belässt es bei kleinen Hagelkörnern. Danke Petrus – so gnädig kennen wir dich gar nicht🤪!
Am 21. November fahren wir 135 Kilometer Richtung Johannesburg und stoppen in Warden. Im LekkrDux Gastehuis verbringen wir den Nachmittag mit Formel 1 und die Nacht mit schlafen – sorry, was Gescheiteres ist mir nicht eingefallen, denn Warden ist ein verschlafenes Farmer-Dorf und das LekkrDux eine herzige Unterkunft; gut für eine Nacht. Wie das LekkrDux auf Google aber das Rating von 4.9 erhalten hat, ist uns schleierhaft (Anm.d.Red.: 5 ist die Höchstnote).
Am nächsten Morgen fahren wir weiter nach Vanderbjilpark, einer Ortschaft kurz vor Johannesburg. Hier geniessen wir im Asante Guesthouse ultimatives Highspeed-Internet (ganz so schnell ist es nicht, aber bisher eines der schnellsten in Südafrika), ein schönes Appartement und nette Gastgeber. Am ersten Abend verschlägt es uns ins Gas Monkey Pub & Restaurant. Im Gas Monkey bestellt Tanja den wohl grössten Burger in ihrem Leben 😋😱🙈🤣! Meiner könnte dagegen fast als Vorspeise durchgehen🤪.
Heute ist der 23. November. Wir sind immer noch hier, arbeiten an Webseite & Blog und freuen uns auf ereignisreiche bevorstehende Tage!
Wunderbare Landschaft! Da kommt keine Langeweile auf. Weiter so und bleibt gesund und voller Zuversicht😍
Sie haben gleich mich und meine hunden getroffen hierher ihm Johannesburg (Hydepark)… schöne Weihnachten fur sie beiden. Wenn sie lust haben, kuken sie mal auf meinen YouTube channel…
Erwin Gonnermann
😉
Hallo Erwin – herzlichen Dank für die Nachricht und die guten Wünsche! Wir schauen gerne einmal rein und wünschen dir an dieser Stelle nur das Beste fürs 2022!
Herzliche Grüsse Tanja & Cello