Coole Elefanten auf dem Campground und ein Depp im Nationalpark
Für die Kurzleser:
7.7. Von Kariba geht’s Richtung Mana Pools NP; 7. – 10.7. Wir geniessen das Jecha Point Camp direkt am Zambezi River; 10. – 12.7. Zum ersten Mal treffen wir auf weniger freundliche Ranger im Mana Pools NP; 12. – 15.7. Zurück zum Jecha Point Camp; 15.7. Karoi
Für diejenigen mit etwas mehr Zeit:
Am 7. Juli verlassen wir den Corona Hotspot Kariba. An der Polizeikontrolle ausserhalb der Ortschaft werden wir erstaunlicherweise ohne Halt durchgelassen. Danach fahren wir 120 Kilometer auf geteerter Strasse. Geteert tönt immer super und bis fast zum Schluss ist die Strasse auch in Ordnung. Die letzten 25 Kilometer sind dann haarstäubend und wir sind sogar froh, dass ein paar Lastwagen vor uns fahren. So sehen wir, wenn diese abbremsen, die Warnblinker einstellen und weite Bögen fahren. Die Strasse ist übersäht mit üblen tiefen Löchern. Etwas über zwei Kilometer vor der Grenze reihen sich die Lastwagen ein und wir kurven rechts an der Kolonne vorbei. Offenbar braucht es für die Lastwagenfahrer ultimativ viel Geduld um die Grenze Zimbabwe/Zambia zu passieren. Wir sind froh, dass wir vorher rechts abbiegen😱.
Ein paar Meter vor unserer Abzweigung fahren wir wieder in eine Polizeikontrolle. Der Polizist begutachtet unser Auto und fragt dann, woher wir kommen, wohin wir gehen, wie es uns gefällt und ob es uns gut geht. Nachdem wir ihm alles beantwortet haben, meint er, dass wenn es uns gut gehe, es ihm doch auch gut gehen soll – oder irgend sowas. Wir verstehen ihn tatsächlich nicht wirklich; glauben jedoch, dass er meint, wir sollen ihm etwas geben. Wir sagen ihm mindestens fünf Mal, dass wir ihn nicht verstehen (was wir ja eben auch nicht wirklich tun). Irgendwann winkt er uns durch🙈.
Kurze Zeit später kommen wir im Jecha Point Camp an – ein traumhafter Ort direkt am Zambezi. Unser Campground bietet eine Feuer- und Braaistelle direkt am Flussufer sowie eine charmante Nasszelle für Frauen und Männer mit Toilette, Lavabo und Aussendusche mit Warmwasser. Und wieder sind wir fast allein hier – nur ein Elefant kommt am Abend zu Besuch😍!
Den 8. Juli vertreiben wir mit Routenplanung, Brändi Dog und Elefanten-Beobachtung. Dieses Mal kommt er schon gegen Mittag und denkt gar nicht mehr daran, uns zu verlassen. Über eine Stunde kurvt er um unsere Fahrzeuge. Immer wieder müssen wir uns hinter Mojito verstecken, während Heidi & Werner in der Nasszelle festsitzen🙈.
Am Abend erfahren wir, dass sich ab heute ganz Zimbabwe im Lockdown Level 5 befindet. Was das für uns bedeutet, kann uns am nächsten Tag hier leider niemand sagen. Wir werden es wohl allein herausfinden müssen…
Aber sowieso viel wichtiger: Nachdem die Girls die Führung rekordverdächtige sieben Spielgewinne ausbauen konnten, haben wir wieder bis auf drei Differenz aufholen können. Unterdessen steht es leider schon wieder 17 zu 13 – traurig, aber wahr🤔😱🙈🤣.
Dafür sind die Sonnenuntergänge hier einfach traumhaft😍.
Ach ja, eine Elefantendame kam heute (inzwischen Freitag, 9. Juli 2021) – pünktlich zum Nachtessen – auch noch zu Besuch. Mit Fischen haben wir es heute ebenfalls probiert und stellen fest, dass es im stillen Arm des Lake Kariba lustiger ist als im strömungsreichen Zambezi River. Nach ein paar Runden Brötchen baden und Löffel rausschmeissen, geben wir auf😲.
Am 10. Juli fahren wir zum Mana Pools Nationalpark. Unser Ziel wäre das Chitake Camp – ein Camp mit vier Plätzen in der Nähe einer Quelle. Bekannt ist der Ort für viele Tiere und Löwen. Die Ernüchterung kommt, als wir den Platz beim Gate buchen wollen. Der Rager beim Gate, Newman, ist mit unserem Erscheinen heillos überfordert. Er sucht alle Listen durch, um die Preise ausfindig zu machen und funkt schlussendlich mit dem Headquater in Mana Pools. Angeblich ist nur noch die Nummer 3 verfügbar und der Preis für den Platz beträgt sage und schreibe US$ 230 pro Nacht. 230 Dollar für 100 Quadratmeter im Busch; ohne Wasser, Buschtoilette und irgendetwas – doch ein Wort! Dazu kommen noch Parkgebühren von 15 Dollar pro Person und 10 Dollar pro Auto. Das gäbe dann genau 300 Dollar für eine Nacht für vier Personen. Der günstigste Platz wäre 130 Dollar; auch teuer aber für vier Personen in Ordnung. Nach über einer Stunde beim Gate – so lange haben die Abklärungen gedauert – beschliessen wir zuerst Richtung Zambezi River nach Mana Pools zu fahren. Im dortigen Büro treffen wir auf den Verantwortlichen. Mureya ist die erste unfreundliche Begegnung in Zimbabwe. Er gibt uns unverblümt zu verstehen, dass solche Billigtouristen wie wir, hier nicht erwünscht sind. Wir hätten uns nicht auf den Park vorbereitet und auf die Frage, ob er 230 Dollar für ein Camping-Platz ohne irgendetwas nicht doch ein bisschen teuer fände, sagt er uns, dass das Billig sei. Pro Person seien das ja nicht einmal 60 Dollar🤔.
Schlussendlich buchen wir einen Platz im Nyamepi Camp für 24 Dollar pro Person. Unser Platz liegt direkt am Zambezi mit traumhafter Sicht und hunderten Affen. Die Baboons sind derart frech und schnell, dass wir unsere Sachen keine Sekunde aus den Augen lassen dürfen. Wir merken dies, als wir kurz den Kohl auf der Feuerstelle lassen und schwupsiwups ist er weg! Der Schöpfkelle geht es kurze Zeit später gleich! Trotzdem ist der Platz wunderschön. Wir sehen Elefanten und in der Nacht grasen die Hippos direkt neben uns. Und der Sonnenaufgang ist ein Traum!
Am nächsten Morgen nehmen wir noch einen Anlauf für die Chitake Springs. Heute hätten wir Glück, das Camp 1b sei für 34 Dollar pro Person noch frei. Wir buchen den Platz und machen uns auf Umwegen – man nennt das Game Drive – auf den Weg zur Quelle. Dort angekommen, finden wir den Platz 1, 2 und 3. Auf dem Hügel bei den Baobabs gibt es noch den Overflow Campground. Den Platz 1b finden wir nicht. Wir beschliessen, es uns auf dem Hügel bequem zu machen. Der Sonnenuntergang hier ist unbeschreiblich und in der Dämmerung versammeln sich hunderte Baboons auf den Baobabs.
In der Nacht hören wir Löwen, zu sehen bekommen wir sie leider nicht. Leider ist auch die Quelle am nächsten Morgen wie ausgestorben. Da es den Platz 1b offensichtlich nicht gab, versuchen wir am Gate über den Preis zu verhandeln. Newman vom Gate kann uns verstehen – die Kompetenzen liegen jedoch wieder bei Mureya. Schlussendlich habe ich Mureya direkt am Telefon. Preisnachlass gibt es nicht, dafür üble Beschimpfungen, dass wir Troublemakers seien und nur hier, um die Preise zu drücken. Mission gescheitert! In der Zwischenzeit haben wir schon einmal zwei Tranchen mit EcoCash bezahlt. Leider können wir pro Transaktion nur 5’000 zimbabwische Dollar überweisen. Nach der zweiten Transaktion ist das Signal weg. Lange Story, kurz gefasst: Wir verbringen über vier Stunde am Gate bis alles abgeschlossen ist. Newman und Gringo (sein Helfer) sind sehr freundlich und unternehmen alles, dass wir doch mit einem guten Gefühl den Park verlassen.
Danach fahren wir zurück ins schöne Jecha Point Camp. Wie beim ersten Mal erleben wir Elefanten und Hippos hautnah. Wir unterziehen Mojito einer Innenreinigung, waschen Wäsche und geniessen den schönen Campground, die heisse Dusche und einfach die Zeit.
Und weil es hier so schön ist, gibt’s noch ein paar Fotos mehr🤓.
Ich darf es gar nicht schreiben, aber eigentlich haben wir uns am Mittwoch spontan entschieden, noch eine Nacht zu bleiben. Heute ist es aber so bewölkt und sogar ein bisschen kalt, dass wir uns entscheiden, weiterzuziehen. Bewölkt und kalt ist wohl für euch gerade ein Reizbegriff, denn wir sprechen von ein paar Wolken und um die 20 Grad – ich schäme mich auch wirklich ein bisschen das zu schreiben, denn wir haben gelesen, wie es aktuell in Europa zu und her geht…
Nichtsdestotrotz entscheiden wir uns wegen des Wetters weiterzuziehen und fahren nach Karoi – eine kleine Stadt mit Versorgungsmöglichkeiten; denn ausnahmsweise sind unsere Kühlschränke leer und der Wein ist alle! In Karoi werden wir herzlich empfangen. Die Leute sind sehr nett und freuen sich über Touristen. Wir kaufen ein, lassen für uns Swipen (Swipen = jemand bezahlt für uns mit seiner Karte in Zimbabwe Dollar und wir geben ihm US Dollar; so sparen wir mehr oder weniger 35% und der Swiper verdient auch sehr gut) und steigen dann im Twin River Inn ab. Eigentlich ein Hotel, wo wir auf dem Innenplatz für 15 Dollar pro Fahrzeug stehen dürfen. Damit wir sanitäre Installationen haben, steht uns ein Bungalow zur Verfügung. Wir sind froh, können wir in unseren Fahrzeugen schlafen🙈🤣. Es ist wirklich krass: Das Etablissement sieht mehr nach russischem Gefangenenlager aus, als nach Hotel, aber das Personal ist extrem freundlich. Bilder folgen noch – sofern wir es nicht vergessen😉
Morgen fahren wir dann weiter Richtung nächstem Nationalpark😉
Und wer noch nicht genug hat oder mehr wissen möchte, der kann gerne einen Blick bei unseren Reisegspöndli Heidi & Werni reinwerfen;-)