Zurück in Namibia fahren wir nördlich durch den Caprivi, erleben spannende Momente und bereiten uns in Kasane auf den Grenzübertritt vor
Für die Kurzleser:
7. – 12.6.22. Einleben auf Onjala; 12. – 17.6. Wir verzweifeln in Windhoek auf der Suche nach einem Apple-Spezialisten; 17 – 19.6. Ein letztes Mal Onjala; 20. – 23.6. Einkaufen & bloggen in der Out of Africa Town Lodge in Otjiwarongo; 23.6. Nähe Grootfontein besuchen wir den Hoba-Meteoriten und übernachten im Meteorite Rest Camp; 24.6. Wir sind zurück am Okavango-River und geniessen unseren Campground beim Mukuku Rest Camp; 25.6. In der Nähe von Divundu finden wir in der Nunda Lodge eine Campsite direkt am Flussufer; 26.6. Mit Glück erhalten wir im Kwando Bushcamp einen von vier riesigen Campgrounds mit privater Dusche und Toilette; 27.6. Unsere vorerst letzte Nacht in Namibia verbringen wir am Chobe-River im Chobe River Camp; 28.6. Über die Ngoma Grenze geht es nach Kasane in Botswana – endlich sehen wir wieder einmal Elefanten; 29.6. Wir campen auf Ihaha im Chobe Nationalpark und kommen einem Affen gefährlich nahe (oder eher er uns); 30.6. – 3.7. In Kasane auf dem Campingplatz der Thebe River Lodge bereiten wir uns auf Sambia vor
Für diejenigen mit etwas mehr Zeit:
Über 30 Minuten zu früh landet unsere Maschine auf dem Hosea Kutako – so schnell sind wir also wieder in Windhoek. Bei der Ankunft funktioniert unser neuer Pass prima: Wir erhalten frische 90 Tage für Namibia! Unser Gepäck kommt als erstes auf dem Laufband, sodass ein neuer Rekord möglich wäre. Leider findet die Dame beim Gepäck röntgen einige komische Gegenstände und schickt mich zum Zoll. Nach langem hin und her muss ich die Sackmesser verzollen. Glücklicherweise ist die Dame derart faul, dass sie den fälligen Betrag gestützt auf meine Angaben von Sackmessern und deren Wert berechnet. Hätte sie selber nachgezählt und den Wert ermittelt, wäre es deutlich teurer gekommen😲.
Nichts desto trotz, verlassen wir das Flughafengebäude bereits um 17:20 Uhr. Da die Ankunft unseres Fliegers erst auf 17:30 Uhr geplant gewesen wäre, war es zu befürchten, dass unsere geplante Abholung noch nicht da ist. Als um 17:47 Uhr aber immer noch niemand auf das Gelände fährt und wir langsam die einzigen Wartenden am Flughafen sind, rufe ich mal in der Lodge an. Der Fahrer sei unterwegs und sie planen halt mit 30 Minuten Abfertigungszeit. …kann man verstehen, muss man nicht🤔. Immerhin müsste somit unser Fahrer um 18:00 Uhr eintreffen. Leider ist dem nicht so; wir frieren uns bis um 18:26 Uhr den Arsch ab und als der Fahrer mit irgendwelchen Ausreden startet, reagiere ich leicht gereizt. Welcome back to Africa!
Don Pedro & Heiner teilen uns ein nettes Bungalow mit Heizung zu – herzlichen Dank, wir wissen es bei den kalten Nächten sehr zu schätzen🤩. Zudem lädt uns Don Pedro zwei Nächte ein – wow, sehr nett und herzlichen Dank😍!
Jetzt heisst es Taschen auspacken und ohjeh; ich habe es mit dem Gadgets-Shopping tatsächlich übertrieben🙈🤣! Am zweiten Abend kommt Heiner zurück auf die Lodge und wir verkosten die neuen Weine😎. In unserer Abwesenheit hat er das Weinsortiment ordentlich ausgebaut🤩.
Die restlichen Tage geben wir uns Zeit, wieder anzukommen. Wir verbringen die Abende mit Heiner, mit Peter, mit anderen Gästen und mit den Nachbarsfarmern. Hier treffen wir auch Christine und Richard wieder (dort waren wir zum Schafgrillieren eingeladen).
Am 12. Juni geht es zurück nach Windhoek, schliesslich wollen wir bald weiter und haben noch einiges zu erledigen. Auf Onjala hat uns Wolfgang die Tuktuke-Tour von Karsten empfohlen und genau diese steht heute auf dem Programm. Zuerst trinken wir zusammen mit Wolfgang bei Karsten Kaffee, bestaunen die unglaubliche Video- und Bibliothek sowie lauschen den Räubergeschichten. Danach geht es mit dem alten offenen Defender auf Erkundungstour durch Windhoek🤓.
Wie immer nächtigen wir auf dem schönen Stadtcampground «Urban Camp». Eigentlich wollten wir maximal drei Nächte bleiben, aber leider kommt es anders als geplant: Auf Onjala wollte ich meinen alten Mac zurücksetzen. Gemäss Anleitung gelingt man beim Start über eine Tastenkombination ins entsprechende Menü; funktioniert perfekt🤩! Danach soll man mit dem Festplattendienstprogramm die Festplatte löschen; funktioniert perfekt🤩! Danach soll man über die Wiederherstellungsfunktion das Betriebssystem neu installieren; funktioniert… scheisse… gar nicht🤔! Ich Depp habe den Mac immer noch auf Flugbetrieb und somit ist das WLAN deaktiviert😲! Ich komme aus dem Menü einfach nicht mehr raus und als ich den Mac abschalte und wieder hochfahre, kommt logischerweise die Fehlermeldung, dass kein Betriebssystem mehr vorhanden ist. Die Wiederherstellungsfunktion via Internet funktioniert komischerweise auch dann nicht, als ich das WLAN wieder aktiviert habe. Nach einiger Zeit erscheint immer die Fehlermeldung F-1008.
Beim Recherchieren finden wir wenig über diese Meldung. Angeblich hätte ich den Mac aus der Cloud abmelden müssen, was ich sofort nachhole. Nur ändert sich nichts; die Meldung erscheint wieder😲. Irgendwo finden wir den Hinweis, dass es an der Internetgeschwindigkeit liegen kann und diese ist auf Onjala nun nicht wirklich der Hammer. Peter offeriert uns, dass wir es bei ihm zu Hause versuchen sollen, da er schnelles Internet hat. Dies umzusetzen planen wir am kommenden Montag und dieser Montag, der 13. Juni ist heute.
Inzwischen hat uns Peter nicht nur zum Mac-Wiederherstellen, sondern auch zum Nachtessen und sogar bei ihm campen oder im Gästezimmer nächtigen eingeladen. Da wir uns bereits im Urban Camp eingebucht haben, verzichten wir auf Letzteres und nehmen die anderen Einladungen gerne an🥰. Das mit dem Nachtessen funktioniert prima und wir geniessen den Abend, das mit dem Mac wiederherstellen funktioniert leider auch hier nicht🤪. Am nächsten Morgen suchen wir Nanodog, einen uns empfohlenen Computershop, auf. Der Techniker hört meinen Ausführungen zu und meint, dass er das einfach lösen kann. Er hätte noch viel Arbeit in der Warteschlaufe aber bis am Abend soll der den Mac geflickt haben.
Mir fällt ein Stein vom Herzen! Wir geniessen den Tag und warten auf ein Mail oder Anruf – nix geschieht. Als wir am Abend vorbeischauen, ist das Problem noch nicht gelöst, aber der Techniker ist guten Mutes, dass wir den Mac am nächsten Morgen abholen können. Nachdem wir am nächsten Morgen auch um 10:00 Uhr nichts gehört haben, fahren wir wieder zu Nanodog. Der Techniker erzählt mir vom bekannten Problem; es komme immer die Fehlermeldung F-1008! Ach ja… wirklich?!? Deswegen bin ich ja hier du Depp! Nachdem er sich zuversichtlich gibt, das Problem lösen zu können, lass ich den Mac in seiner Obhut.
Zurück im Camp googeln Tanja und ich stundenlang nach einer möglichen Lösung. Im Mac-Forum schildere ich mein Problem und hoffe auf Hilfe. Gleichzeitig sende ich die detaillierte Anleitung zur Erstellung eines externen Starterlaufwerkes per Mail an den Techniker. Als wir am Abend wieder bei Nanodog erscheinen, vernehmen wir von einem Verkäufer, dass der Techniker noch beschäftigt sei – zeigen tut er sich uns nicht mehr🙄. Mit einem komischen Gefühlt im Magen, fahren wir zurück zum Campground.
Als wir am Donnerstagmorgen um 11 Uhr bei Nanodog erscheinen, ist das Problem immer noch nicht behoben. Der Depp hat noch nicht einmal das Wiederherstellungslaufwerk so konfiguriert, wie ich es ihm gesagt habe. Als er mir sagt, dass er es demnächst so mache, aber zuerst noch viele andere Arbeit habe, platzt mir der Kragen. Ich will mein Mac zurück! Kurz darauf erscheint der Verkaufsleiter und entschuldigt sich für die Umtriebe. Angeblich sei der Typ quasi in der Lehre und auf PC «spezialisiert» – ja Weltklasse😲! Ganze zweieinhalb Tage hat uns diese Übung gekostet – für nichts und nochmals nichts🥺!
Da ich glaube, dass ich das mit dem externen Starterlaufwerk selber hinbekomme, frage ich Peter, ob wir noch einmal sein schnelles Internet haben können. Neben Internet gibt es auch wieder Nachtessen🥰. Obwohl ich das Laufwerkt Schritt für Schritt gemäss Vorlage konfiguriere, funktioniert es bei meinem Mac nicht🙈. Nichts desto trotz ist es ein sehr schöner Abend und es gibt in Windhoek ja noch ein I-Store und ein anderes Computer Fachgeschäft🤔.
Und so kommt es, dass wir am frühen Freitagmorgen in die «Grove-Mall» fahren und im I-Store vorsprechen. Der eine Typ hat absolut keine Ahnung aber seine Kollegin, welche gerade mit einem anderen Kunden beschäftigt ist, sagt ihm, dass sie übernehme.
Die Dame ist auf zack, hört zu und kennt das Problem. Sie erklärt mir, dass es mit dem externen Laufwerk nur funktioniert, wenn ich dies vor dem Löschen aller Daten entsprechend konfiguriert hätte. Gut zu wissen, auch wenn es jetzt zu spät dafür ist🤪. Sie will sich das Problem sofort anschauen und wir sollen in gut einer Stunde wieder kommen. Nach einer Stunde teilt sie uns mit, dass sie das Problem nicht lösen kann. Unsere einzige Chance sei das PC-Center, da die ein Diagnoseprogramm für Mac haben.
Inzwischen ist es Freitagnachmittag und wir düsen Vollgas zum PC-Center. Ich erkläre dem Herrn mein Problem und was wir alles schon versucht hätten. Er hört sich meine Geschichte an und begutachtet das Macbook. Er fotografiert etwas unter dem Mac und sagt mir, wann ich das Teil wo gekauft habe. Krass! Er sagt, dass er etwas Zeit benötige, um den Fehler zu finden.
Inzwischen steht ein indisches Pärchen neben uns und fängt an mit uns zu sprechen. Es ist Alex, der Inhaber des Geschäfts mit seiner sympathischen Frau. Er erklärt mir, dass sie die einzigen in ganz Namibia seien, welche die Diagnosesoftware von Mac hätten und direkt mit der Zentrale verbunden seien. Falls es also hier nix wird, wäre es das wohl gewesen😲.
Alex interessiert sich mehr für unsere Reisen. Er zeigt mir Fotos von seinem Gefährt und die beiden erklären uns, dass sie in zwei Jahren das Geschäft verkaufen und aufbrechen wollen. Alex fragt uns, ob er einen Blick in Mojito werfen dürfe und so kommt es, dass wir schlussendlich über eine Stunde draussen stehen und sprechen. Danach geht es drinnen bei Kaffee weiter. Die beiden sind sehr interessiert und wollen von Grenzübertritten bis hin zum Carnet de Passage alles wissen. Sie erzählen von sich und wie sie alles aufgebaut haben. Wäre da nicht mein Mac-Problem, wäre es ein noch tollerer Nachmittag😲.
Irgendwann kommt sein Arbeiter und sagt, dass er den Fehler gefunden hat. Der Notchip meines Macbooks sei defekt, weshalb das integrierte Notprogramm nicht starte. Er könne den Mac aber an die direkte Linie von Apple anschliessen und es mit grosser Wahrscheinlichkeit übersteuern, um ein neues Betriebssystem zu installieren. Dummerweise funktioniere heute die Linie nicht und am Wochenende hätten sie nicht offen. Phuuu, einerseits besteht Hoffnung, anderseits wird es also Montag oder wohl eher Dienstag…
In mittelguter Hoffnung fahren wir für unser letztes Wochenende nach Onjala und verbringen die Zeit mit Livia, Heiner und Peter. Eine Nacht schlafen wir im schönen Bungalow und eine Nacht verbringen wir in unserem Zuhause beim Hangar.
Am Sonntagmorgen erhalte ich von Alex ein WhatsApp, dass der Mac repariert sei und ich ihn abholen könne. Er hätte sein Mitarbeiter gebeten, sich der Sache sofort anzunehmen und die Kosten gehen auf ihn! Wow, Alex – herzlichen Dank, das ist unglaublich nett und wir sind überglücklich😍!
Bevor es weitergeht, fahren wir wieder nach Windhoek zum Einkauf und übernachten im Urbancamp.
Am 20. Juni geht es dann endlich wieder los! Wir fahren zuerst nach Otjiwarongo in die euch wohl schon bestens bekannte Out of Africa Town Lodge🤪. Das (verhältnismässig) schnelle Internet wird genutzt, um unseren Schweizer-Blog fertig zu stellen und aufzuschalten😎.
Am 23. Juni fahren wir Richtung Grootfontein und stoppen beim HOBA-Meteoriten. Mit seinen 50 Tonnen ist er der grösste bekannte Meteorit in der Welt🤔. Anschliessend richten wir uns auf dem Meteorit Rest Camp ein und verbringen den Abend mit Henrieta & Lazo aus der Slowakei. Der hausgebrannte Grappa der beiden brennt auch am nächsten Morgen noch😱.
Weiter geht es am nächsten Morgen Richtung Rundu ins Mukuku Rest Camp am Kavango River. Ansie & Hannes sind tolle Gastgeber und unser Camp ist sehr schön und pikobello sauber.
Am 25. Juni fahren wir auf den Campground der Nunda Lodge. Elsa & Rian aus Südafrika sind unsere Nachbarn. Die beiden führen in Lamberts Bay (Südafrika) das Restaurant Isabellas. Als wir damals die Westküste hochfuhren, wären wir fast dort gelandet. Aber jetzt gibt es ja einen guten Grund, eines Tages zurückzukommen und bei euch einzukehren😉.
Weiter geht es dann durch den Caprivi zum Kwando Bushcamp. Roxy, der lustige Manager, erklärt uns, dass er ausgebucht sei, aber uns den Campground 1 geben würde. Was er genau damit meint, wissen wir bis heute nicht🙈🤣. Der Campground ist auf alle Fälle riesig, hat eine private Dusche und Toilette, eine Lappa und liegt direkt am Fluss. Zudem verfügt das Camp über eine kleine Insel mit Bar & Pool.
Am 27. Juni fahren wir via Katima Mulilo Richtung Ngoma Grenze ins Chobe River Camp. Wir haben uns entschieden, dass wir noch einmal durch Botswana fahren und von Kasane, respektive bei Kazungula über die Grenze nach Sambia gehen. Es hätte auch die Möglichkeit geben, bei Katima Mulilo über die Grenze zu fahren und dann auf der Sambia-Seite Richtung Livingstone zu fahren. Eigentlich wären dies nur gute 200 Kilometer, aber die Strasse – oder besser, das was davon übrig ist – soll derart Scheisse sein, dass man für die Strecke sechs Stunden benötigt (dies wird uns später von einem Reisepaar in Kasane bestätigt – diese hatten sogar fast sieben Stunden😱).
Der Grenzübertritt nach Botswana ist dieses Mal reine Formsache – wir haben ja einen neuen jungfräulichen Pass🙈🤣. Obwohl wir mehr oder weniger nur durch Botswana durchfahren wollen, beantragen wir 20 Tagen und erhalten 30. In Botswana düsen wir auf der geteerten Verbindungsstrasse durch den Chobe, begegnen zwei Rudel Elefanten und steigen auf dem Campground der Thebe River Lodge ab. Gleichentags buchen wir noch für den nächsten Abend im Chobe Nationalpark auf Ihaha ein Camp.
Und so fahren wir am 29. Juni in den Chobe. Das Glück ist uns hold: Wir sehen auf unserer ersten Fahrt Löwen🤩! ..und tausende Impalas, Büffel, Zebras und Giraffen. Ein Elefant lässt sich ebenfalls blicken.
Und noch Bilder mit der besseren Kamera…
Am späteren Nachmittag fahren wir zum Camp Ihaha und beziehen unseren Platz Nummer 6. Ihaha hat auf allen Portalen ultraschlechte Rezessionen: Dreckige alte Sanitärinstallationen, dreckige schlechte Plätze, viel Abfall usw. Als wir das Camp buchten, hat mir die Dame versichert, dass vor drei Monaten alles erneuert worden sei. Ich würde es als «leichte Renovation mit bereits aufgestautem Unterhalt» beschreiben, aber immerhin ist der Campground grosszügig, recht sauber und wir haben eine wunderbare Aussicht auf den Fluss😍. Wir geniessen unser Camp bis…
Der Angriff des Killer-Baboons
Als es leicht anfängt zu regnen, decken wir unser Holz in der Feuerstelle mit einem Plastiksack ab und stellen uns unter die Hecktüre von Mojito. Plötzlich taucht aus dem Gebüsch ein riesiger männlicher Baboon (Pavian) auf und steuert direkt auf die Feuerstelle zu. Wie üblich klatsche und rufe ich; doch der Typ lässt sich nicht beirren. Er nimmt den Plastiksack weg und untersucht ihn auf Lebensmittelreste – die es nicht gibt.
Wir erwarten, dass er jetzt abzischt, doch er hält einfach Kurs auf Mojito. Wir rufen und klatschen, doch der Affe weicht nicht vom Kurs ab. Als er nur noch vier Meter entfernt ist, ergreifen wir die Flucht😱! Tanja sprintet zur Fahrertüre und ich versuche mich hinten im Mojito in Sicherheit zu bringen. Der Versuch die Türe zu schliessen scheitert, denn leider ist der Baboon schneller😲!
Er sitzt bereits auf der Leiter, klammert sich mit den Händen im Mojito fest und streckt seinen Kopf durch das Moskitonetz😱. Ich schreie mir die Seele aus dem Leib, doch er weicht keinen Zentimeter zurück und will in Mojito rein😱😱😱😱😱. Geistesgegenwärtig schmeisst Tanja vom Führersitz unser Einmachglas-Aschenbecher quer durch Mojito und trifft den Baboon am Bauch, sodass er verdutzt einige Zentimeter zurückweicht. Ich nutze die Gunst der Stunde und versetzte ihm mit dem Fuss einen Tritt, sodass er von der Leiter fliegt. Voller Adrenalin schliesse ich die Lucke. Als ich meine Beine auf Verletzungen überprüfe, rast mein Puls. Zum Glück habe ich weder Biss- noch Kratzwunden😱. Danach getrauen wir uns nur noch mit der Machete vor die Türe und schliessen Mojito immer sofort ab🙄.
Rund zehn Minuten später hören wir verzweifelte Schreie aus dem rund 300 Meter entfernten Campground 10. Eigentlich müsste jederzeit Personal vom Campbetreiber und von Wildlife im Camp sein! Eigentlich, denn wie wir später erfahren, hat das Personal heute Zahltag und so sind alle nach Kasane gefahren, um die Kohle abzuholen und sich volllaufen zu lassen. Als es schon lange dunkel ist, fährt gehen acht Uhr ein Fahrzeug mit johlenden Leuten durchs Gate🤔.
Am Morgen will uns einer der Clowns kontrollieren. Ich frage ihn nach dem Baboon und ja, sie wissen, dass da ein problematischer Baboon sei und hätten die anderen Camper informiert. Wir seien halt zum falschen Zeitpunkt gekommen und nein, um etwas zu tun, seien sie zu faul😲. Ich scheisse den Penner zehn Minuten lang derart zusammen, dass er nicht einmal mehr unsere Quittung kontrollieren will🙈. Aufgebracht ergreift er über unsere Feuerstelle die Flucht – hoffentlich hatte es noch genügend heisse Kohle, dass der Reifen jetzt im Arsch ist!
Wir rapportieren den Vorfall beim Hauptgate, aber wahrscheinlich passiert eh nix…
Anmerkung: Wir sind auf unserer Reise schon unzähligen Baboons begegnet. Einige davon waren offensiv, aber alle hatten noch einen natürlichen Respekt vor Menschen. Bei unserem Besucher war dieser leider komplett verschwunden. Entweder weil er von Menschen gefüttert wurde, oder weil er Tollwut hatte – beides wird für ihn früher oder später mit einem Abschuss enden.
Um eine grössere Chance zu haben, die Löwen noch einmal zu sehen, fahren wir am nächsten Morgen früh los. Und tatsächlich erfahren wir kurz darauf von einem entgegenkommenden Auto, dass die Löwen direkt vor uns sind. Aufgrund der unzähligen Game-Drive-Fahrzeugen ist es nicht besonders schwierig, sie zu finden.
Zuerst kommen zwei Löwendamen aus dem Busch und laufen gemütlich Richtung der drei weiter weg stehenden Büffel. Während sich die eine Dame hinlegt, pirscht sich die zweite langsam an die Büffel ran; stoppt dann und legt sich auch hin. Danach kommen weiter vorne immer mehr Löwen aus dem Busch: Wir zählen mindestens sieben Damen und ein stolzes Löwenmännchen. Einige der Löwen legen sich direkt vor den Fahrzeugen hin.
Irgendwann bricht die ganze Gruppe in Richtung der drei Büffel auf und als sie langsam ausschwärmen wird klar: Die Jagd geht los😱!
Jetzt geht es plötzlich unglaublich schnell! Die Katzen laufen erst gemächlich auf die drei los, bis sich ein Büffel absetzt. Danach merken die anderen beiden, dass sie umzingelt sind. Eine Löwendame springt auf den Rücken des einen Büffels und krallt sich fest. Der Büffel wirft sie ab und geht mit den Hörnern auf die Katze los. In der Zwischenzeit ergreift sein Büffel-Kollege die Flucht. Das Todesurteil für den armen Teufel🙄! Er versucht ebenfalls zu fliegen und entfernt sich weiter von uns (deshalb gibt es leider auch keine Fotos), aber drei Löwendamen springen bereits auf den Büffel, krallen sich fest und bringen ihn zu Fall. Danach hören wir es gut fünf Minuten aus dem hohen Gras unerbittlich Muhen und wissen, sein Kampf ist verloren und er wird bei lebendigem Leibe aufgefressen. So brutal kann die Tierwelt sein😱!
Vom 30. Juni bis am 3. Juli verbringen wir noch einmal drei Nächte auf dem Campground der Thebe River Lodge und bereiten uns auf den bevorstehenden Grenzübertritt nach Sambia vor😉. In der ersten Nacht gibt es noch einmal einen Angriff eines Killers: Ich entdecke an meinem Knie eine fiese Zecke! Zum Glück entfernen wir alle Teile des Angreifers😱!