Namibia auf einen Blick
824'292
km² Fläche
2,53
Bevölkerung (in Mio.)
3,06
Einwohner pro km²
Einfach
zu bereisen
4'634
ø Einkommen (p.a. in EUR)
Windhoek
Hauptstadt
Namibia $
Landeswährung
34.
grösste Land der Erde
Reisestatistik auf einen Blick
16'615
gefahrene km
148*
Kosten p.T (in CHF inkl. 10 Tage geführter Reise und viel Zeit in der Lodge)
212
verbrachte Tage
0.81
ø Benzinpreis in Euro
Unsere Route durch Namibia
WissenSwertes
Visum
Es besteht momentan keine Visumspflicht zu touristischen Zwecken für Schweizer Staatsbürger. Bei Grenzübertritt wird eine Einreisegenehmigung für maximal 90 Tage pro Kalenderjahr erteilt und im Pass eingetragen. Das Gleiche erfolgt bei Selbstfahrern mit Mietfahrzeug bei der Überquerung der jeweiligen Landesgrenze. Achten darauf, dass die Ein- und Ausreisedaten mit der tatsächlichen Reisedauer übereinstimmen und nicht überzogen werden.
Achtung: Das Kalenderjahr beginnt in den meisten afrikanischen Ländern mit der letzten Visum-Erteilung (und nicht am 1.1. des neuen Jahres!)
Reisevorbereitung
Dokumente bereitlegen: Gültiger Pass (siehe Einreise), Bestätigung der Krankenkasse in Englisch (von Vorteil)
Covid: Siehe aktuelle Reisebestimmungen
Diverse Shops bieten eine grosse Auswahl an Camping-Equipment. Elektronische Artikel sollte man hingegen besser mitbringen!
Einreise
Erwachsene und Kinder benötigen einen maschinenlesbaren Reisepass der noch mindestens sechs Monate ab Einreise gültig ist und mindestens zwei freie Seiten aufweist.
Bei Einreise aus einem Gelbfiebergebiet, muss der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erbracht werden. Die EU und die Schweiz zählen momentan nicht zu Gelbfiebergebieten. Nach aktueller Auffassung hat eine einmalige Impfung gegen Gelbfieber im internationalen Reiseverkehr lebenslange Gültigkeit. Kann in den erforderlichen Fällen der Nachweis nicht beigebracht werden, wird im Regelfall die Einreise verweigert.
Einreise mit dem Auto
Ein Grenzpassierscheinheft «Carnet de Passages en Douane» (CPD) ist für die vorübergehende Einfuhr eines Motorfahrzeuges obligatorisch. Zudem benötigt man die Bestätigung, dass die Cross-Border Charges (CBC / Strassengebühren) bezahlt sind. Das CBC kann bei der RoadFund Administration erworben werden (siehe auch https://www.rfanam.com.na/cbc-cross-border-charges/).
Versicherung: Wir haben über unserere Versicherung in Deutschland die südlichen Afrikanischen Länder für ein halbes Jahr in die Police aufnehmen lassen und sind somit hier analog Europa versichert.
Verschiffung
Mojito wurde von Hamburg nach Walvis Bay verschifft. Insgesamt war er 24 Tage mit der Red Cedar auf See. Da Mojito ziemlich gross ist, passt er nur in einen High-Cube Container (diese gibt es nur in 40′ und sind somit für zwei Fahrzeuge ausgerichtet). Wir hatten Glück und konnten den Container mit jemandem teilen, was die Kosten halbierte. Total haben wir ca. 2’500 Euro bezahlt (ohne zusätzliche Versicherung).
Für die Verschiffung haben wir mit Alexander Retzer von Pro2 sehr gute Erfahrungen gemacht (Mojito vorbeibringen, Schlüssel & Carnet abgeben und fertig; der Rest erledigte der Spediteur):
Alexander Retzer
Pro2 Professional Project Logistics GmbH
www.pro2logistics.com
Bei den Muehren 69a, DE-20457 Hamburg
Office: +49 40 466 667 213
Mail: alex.retzer@pro2logistics.com
Bei der Ausschiffung haben wir die Dienste von Eddi in Anspruch genommen. Er erledigt sämtliche Behördengänge & Papierkram, besorgt das CBC und hat einen perfekten Draht zum Zoll, sodass Mojito superschnell ausgeladen werden konnte:
Eddi Dichtl
Condor Logistical Support & Services CC
Premises B, 197 Nangolo Mbumba Drive, Walvis Bay, Namibia
Office: +264 64 206976
Mail: clss@africaonline.com.na eddi@iway.na
Für den Service haben wir (inklusive Strassengebühren) N$ 9’000 (Euro 500) bezahlt. Wir würden es jederzeit wieder so machen.
Besonderes
Namibia ist das ideale Land für Afrika-Einsteiger. Mit der notwendigen Sorgfalt können die eindrucksvollen Steppen Namibias mit dem eigenen Auto erkundet werden. Die verschlungenen Pfade führen durch grüne Täler, eindrucksvolle Schluchten, versteinerte Wälder, die Ausläufer der Kalahari und die größten Dünen der Welt.
Tipps und Tricks
Einreise/Passkontrolle: Kontrolliere deinen Pass, respektive das Visum SOFORT, wenn du diesen bei der Einreise vom Beamten wieder erhältst. Schau, ob das Ausreisedatum (Gültigkeit des Visums) richtig erfasst ist, denn nur weil du die gewünschte Aufenthaltsdauer angibst, heisst es noch lange nicht, dass der Beamte dies auch so erfasst.
Geldwechseln/-Bezüge und Kreditkarte: Den mit Abstand besten Umrechnungskurs haben wir tatsächlich bei der Wechselstube am Flughafen für unsere mitgebrachten Euro erhalten (quasi 1:1 den aktuellen Devisenkurs). Bei den lokalen Banken ist der Kurs meist grottenschlecht! Bargeldbezüge am Automaten sind oft mit zusätzlichen Kosten der lokalen Bank verbunden. Ausserdem kann je nach Bank nur zwischen N$ 1’500 und 5’000 (selten so viel!!!) bezogen werden (entspricht ca. CHF 100 – 330).
Kreditkarten (Visa und Mastercard) werden an den meisten Orten (Restaurant, Supermarkt und Hotel/Camping) akzeptiert. Nichts desto trotz kann es einmal sein, dass ein Gerät nicht funktioniert oder es in abgelegenen Gegenden keine Möglichkeit für die Bezahlung mit Kreditkarte gibt. Deshalb immer etwas (genug) Bargeld dabei haben.
Unser Tipp: Entweder N$ mitbringen oder «etwas» Euro Bargeld mitnehmen und am Flughafen wechseln. Zudem mit der Kreditkarte bezahlen um den Bargeldbestand zu schonen;-). Bei Bargeldbezügen darauf achten, dass man wenigstens einen sinnvollen Betrag beziehen kann. In Namibia sind wir mit der Standard Bank (keine Gebühren seitens der Bank und hohe Bezugslimite) am besten gefahren – oftmals unter dem Strich sogar besser, als die Kreditkarte den Kurs abrechnet.
Telefonie und Surfen: Kurz nach der Landung habe ich von Swisscom die Nachricht erhalten, dass wir in einem sehr teuren Land angekommen sind; Telefongespräche kosten zwischen CHF 4-6 pro Minute und Roaming sei unerschwinglich. Ich könne jedoch 10 MB (ja MB und nicht GB) für CHF 99.90 erwerben – der Deal des Lebens quasi;-). Unsere Schweizer-Telefone sind somit tabu. WiFi gibt es in guten Kaffees, Restaurants und Lodges, jedoch oft auch nur gegen Bezahlung. Wer auf WLAN angewiesen ist, sollte immer vorher fragen, ob das WiFi kostenlos ist. Schnell ist es meistens sowieso nicht;-). Wer mit Zuhause verbunden sein möchte, kann sich für fast nix eine lokale Prepaid-SIM-Karte und Guthaben kaufen.
Unser Tipp: Datenroaming und Combox sofort abstellen um böse Überraschungen zu vermeiden. Bei Telecom Namibia (TN) oder MTC Namibia eine lokale SIM-Karte und Guthaben kaufen (Achtung: Das Guthaben muss hier anhand von SMS Codes umgewandelt werden, was ziemlich kompliziert ist – unbedingt vor Ort erklären und einrichten lassen). Zudem gibt es neben den normalen Tarifen meist super Spezialangebote, welche nur kurz gültig sind (z.B. 10 GB Daten eine Woche gültig für N$ 60).
Trinkgelder: Viele Leute bieten (teilweise ungefragt) eine Dienstleistung an und erwarten dafür eine Gegenleistung; bei der Tankstelle wird das Auto betankt, die Scheiben sauber gemacht und manchmal sogar der Reifendruck kontrolliert; beim Einkaufen kann man das Auto «bewachen» lassen oder es wird einem beim Aus- und Einparken geholfen. Für solche Dienstleistungen zahlen wir gerne N$ 2-5. Im Restaurant geben wir bei gutem Service normalerweise rund 10% Trinkgeld.
Geschenke/Mitbringsel: Die Arbeitslosigkeit ist hoch und der Verdienst bei denen die arbeiten eher klein. Fast alles, was bei uns im Müll landen würde, wird hier Freude bereiten und noch so gerne genommen.
Unser Tipp: Alte Kleider, Käppis & Mützen (sogar Wollmützen), Kugelschreiber, Hygiene- und Küchenartikel einpacken und irgendwo als Gegenleistung für einen guten Service verschenken oder eintauschen.
Besondere Anmerkung: Den Kindern am Strassenrand Süssigkeiten, Geld oder andere Sachen zu schenken, ist kurzfristig zwar schön, bewirkt langfristig aber leider das Gegenteil! Kinder gehen nicht mehr zur Schule, weil sie mehr Geld verdienen als die arbeitenden Eltern. Und irgendwann werden die Touristen statt mit winkenden Händen mit fliegenden Steinen begrüsst. Unsere Philosophie ist deshalb: Wir geben gerne etwas, wenn wir etwas bekommen oder uns geholfen wird. Das kann eine Gegenleistung für ein Foto sein, wenn uns jemand beim Weg hilft oder auch nur eine andere kleine «Leistung».
Sicherheit unterwegs: Namibia ist immer noch ein armes Land und Corona hat nicht zum Wohlstand beigetragen. Eigentlich ist es jedoch wie überall und man soll einfach die üblichen Verhaltensregeln befolgen: Trage keinen Schmuck/teure Uhr, Kamera usw. nicht sichtbar tragen, Vorsicht bei Bargeldbezügen, PIN immer abgedeckt eingeben, nur wenig Bargeld auf sich tragen und nicht zur Schau stellen usw.
Wichtig: Bei sehr hilfsbereiten Menschen Vorsicht walten lassen. So wurde Tanja schon im Auto von einem gut gekleideten Mann angesprochen, dass bei Mojito hinten etwas tropft. Er wollte, dass sie aussteigt und sich die Sache anschaut. Glücklicherweise hat sie nicht darauf reagiert, denn sonst wären wir wohl um ein paar Sachen entledigt worden.
Unser Tipp: Einfach reisen und wenig Bargeld und Wertsachen mitführen, keine Wertsachen im Fahrzeug (sichtbar) liegen lassen, wichtige Dokumente kopieren und gut «verstecken». Nie auf Hilfsangebote reagieren. Auto immer abschliessen (auch an der Tankstelle, wenn man auf die andere Seite geht).
Für diejenigen mit eigenen Fahrzeugen: Alles am und um das Auto abschliessbar anbringen.
Navigation: Ach herrje habe ich mich lange damit beschäftigt und evaluiert und abgeklärt und Stunden um Stunden investiert. Schlussendlich habe ich mich für Locus Map entschieden. Vornweg; ich bin anfänglich fast durchgedreht, weil die App offline nicht funktioniert hat. Also habe ich mir weitere fünf Youtube-Tutorials angeschaut und nun funktioniert’s – wobei ich immer noch kein Profi bin. Nichts desto trotz funktioniert die App sehr gut für die Routenplanung und absolut hammermässig beim Tracken. Die Tracks können einfach exportiert und beispielsweise bei Google-Maps angezeigt werden. Ein Nachteil ist, dass die App nur auf Android läuft und nicht auf IOS. Zudem führen wir immer eine physische Karte mit, welche auch bei der Routenplanung zum Einsatz kommt. Damit unsere Familie weiss wo wir stecken und quasi als unsere letzte Möglichkeit in einer Not-Situation, haben wir noch einen Spot Gen 3 dabei. Bei den Wanderungen tracken wir uns mit unserer Garmin-Uhr und wissen so stets wo wir sind;-).
Einkäufe
Lebensmittel: Eine grosse Auswahl an Lebensmittel findet man im Superspar. Die Preise sind etwas höher aber das Einkaufen macht Spass. OK Foods hat ebenfalls ein ordentliches Sortiment und eine kleine Auswal an frischen Produkten. Bei den übrigen Läden trifft man oftmals nur Tiefkühl- und Fertigprodukte an. In Windhoek, Swakopmund, Otjiwarongo, Outjo gibt es sehr gute Einkaufsmöglichkeiten. In den anderen Regionen sind die Einkaufsmöglichkeiten eher Bescheiden.
Campingartikel: Eine grosse Auswahl an Campingartikel findet man fast überall. Sogar in den Superspars gibt es jeweils eine kleine Campingecke. Grössere Läden sind Cymot, Bushwackers, Sportsmans uvm. Etwas schwieriger wird es bei fast allen Artikeln, die mit Elektronik zu tun haben oder etwas spezieller sind (siehe nächster Absatz).
Unbedingt mitnehmen: Alles was elektrisch ist oder mit Hightech zu tun hat, wird hier schwierig zu beschaffen. Einen Mediamarkt gibt es nicht und bei den «Elektrofachgeschäften» ist die Auswahl meist sehr klein. Selbst in den Campingshops wird das Sortiment z.B. bei guten Laternen dürftig. Somit unbedingt alles mitnehmen, auf das man nicht verzichten möchte.
Unser Tipp: Wir sind mit folgenden Dingen im Gepäck gut gefahren: Stirnlampen und gute Camping-Laterne, kleine Solarlampen, Feldstecher, Laptop und Tablet, Fotoapparat und Stativ, UE Boom, GoPro, genügend SD-Karten, gute Kleidung und den Huawei WLAN-Router (welcher uns leider noch fehlt). Für unsere Sicherheit haben wir einen Spot Gen3 dabei. Wer ein Satellitentelefon möchte, sollte dies auch besser zu Hause kaufen.