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Reiseblog Nr. 6 – oder wie Corona immer mehr unseren Alltag bestimmt.

Einige haben es vielleicht gemerkt, es fehlt noch ein Blog. Wie kann es sein, dass ein Blog einen anderen Blog überholt? Tja, das ist ganz einfach; der Sardinien-Blog wird einerseits etwas ausführlicher und anderseits fehlte in den vergangenen Tagen die Muse zu schreiben. So haben wir uns entschieden, Euch einmal über die aktuellen Geschehnisse auf dem Laufenden zu halten, weshalb nun also Blog Nr. 6 vor Blog Nr. 5 kommt;-). 

Für die Kurzleser:

 

13.10. Tschüss Sardinien – hallo Toskana; 14.10. Regen in Modena; 15.10. Auf der Flucht vom Regen buchen wir für zwei Nächte ein kleines Studio auf einem Agriturismo; 17.10. Drei Nächte in Bardolino am Gardasee; 20.10. Drei Nächte Luxus-Camping im Südtirol; 23.10. Die Flucht nach Mittenwald in Deutschland; 24.10. Zwei Nächte in Treuchlingen; 26.10. Bäck in Iphofen; 27.10. Hübsches Weindorf Sommerach; 28.10. Bäck in Mojitos Geburtsstätte;-)

Nach über vier Wochen Sardinien war es am Dienstag den 13. Oktober soweit – unsere Fähre kommt am Festland in Livorno an. Einmal mehr oder eigentlich; wie immer, suchen wir einen Übernachtungsplatz. Neben waschen und duschen ist inzwischen die wichtigste Anforderung: Geöffnet sollte er sein! Auch wenn es schwerfällt zu glauben, die meisten Campingplätze schliessen Ende September. Somit werden wir wohl inskünftig noch mehr Zeit mit der Suche nach einem Übernachtungsplatz verbringen müssen. 

 

Aber genug geklagt;-) wir haben uns für den Campingplatz Belsito in Vico (Toskana) entschieden. Auch dieser Campingplatz hat den Betrieb schon weitgehend eingestellt und das Platzangebot war dementsprechend gross. Wer Cello kennt, weiss, dass dies die Platzwahl nicht vereinfacht und so verstrich etwas Zeit, bis das richtige Plätzchen gefunden werden konnte. Anschliessend begaben wir uns auf Erkundungstour: Vorbei an einem komplett nicht ins Landschaftsbild passenden Friedhof, führte uns der Weg nach Proloco Montecatini Alto – einem hübschen Dörfchen auf der Spitze eines Hügels. Was den Betonbau, ääh Friedhof anbelangt, so hätte dies wahrscheinlich eine moderne Beton-Homage an den Lieben Gott sein/werden sollen; sah aber leider eher nach einer baufälligen Anreihung von Bunkern für Arme aus – der Schock war derart gross, dass wir nicht einmal ein Foto machen konnten.

Einmal mehr wegen dem schlechten Wetter sind wir am 14. Oktober auf einen Stellplatz bei Modena umgezogen. Hier haben wir zum ersten Mal einen reinen «Im-Mojito-Tag» gemacht. Fazit: Mojito ist wirklich ein Raumwunder und es lässt sich auch gut darin rumgammeln;-) (PS: Wenn man am externen Strom angehängt ist, funktioniert sogar der Föhn!!!!). Nichts desto trotz entschieden wir uns die kommenden zwei Nächte auf einem Agriturismo niederzulassen, da die Wetterprognose weiterhin schlecht war. Ein Appartement im Agriturismo dei Grippi bei Oliosi in der Nähe vom Gardasee war also vom 15. bis 17. Oktober unser vorübergehendes Zuhause. Am zweiten Tag zeigte sich das Wetter von einer besseren Seite und so unternahmen wir einen Ausflug ins hübsche alte Städtchen Borghetto.

Und wenn wir schon in der Nähe vom Gardasee sind, dann können wir ja gleich einen Abstecher an den See machen. Ab dem 17. Oktober lassen wir uns auf dem Campingplatz La Rocca nieder. Mit Ausnahme der relativ unfreundlichen Empfangs-Dame war der Platz sehr schön. Die weniger nette Dame gab uns die Auswahl zwischen einem grottenschlechten Platz direkt an der Hauptstrasse oder dem ausgestellten Platz Nummer 2 direkt bei der Einfahrt. Da unser Mojito nicht sooooo auffällig ist, entschieden wir uns für den Platz Nummer 2 (ausserdem liegt das Restaurant direkt angrenzend). Immerhin braucht man sich bei solch einer Lage keine Sorge über fehlende soziale Kontakte zu machen, denn wir werden von jeder zweiten Person auf unser Auto angesprochen und könnten problemlos Mojito-Innentour-Führungen anbieten. Schlussendlich sind wir drei Nächte geblieben und machten jeweils an einem Tag einen Ausflug nach Bardolino sowie einen nach Garda – beides sehr hübsche Dörfer mit vielen kleinen Läden und netten Restaurants & Kaffees am Gardasee (obwohl wir leider aufgrund bereits voller Schränke fast nix mehr einkaufen können, wurden wir beim kleinen Mönch und einem Hänge-Früchte-Sack schwach).

Reisetipp Gardasee:

Bardolino und Garda sind beides wirklich sehr schöne Orte am Gardasee mit tollen Restaurants und vielen hübschen Shops. Wer zudem einen schönen Campingplatz sucht, den können wir den. Camping la Rocca zwischen den beiden Orten sehr empfehlen! 

#Italien #Gardasse #Bardolino #Garda

Da wir uns langsam Richtung Deutschland bewegen wollten/sollten und die Corona-Zahlen laufend ansteigen, fahren wir zum Luxus-Camping Schlosshof in Lana im Südtirol. Neben wirklich sensationellen Nasszellen mit riesigen Einzelduschen gab es einen beheizten Aussen-Pool und Whirlpool – definitiv ein bisschen Luxus für uns. Fortan begann der Morgen mit 30 Minuten spruddeln, etwas schwimmen und nochmals spruddeln. Zudem kamen unsere Superbikes zum Einsatz und wir düsten ins 10 Kilometer entfernte Meran. Wo es neue Pischis gibt, denn die Nächte werden kühler… Meran selber hat noch viel mehr als nur Pischis zu bieten – fix ein Besuch wert!

Wie jeden Morgen informieren wir uns auch am Donnerstag, 22. Oktober über die aktuellen Coronabestimmungen der Schweiz und Deutschland. So wird schnell klar, dass das Südtirol für uns ab Freitag schon wieder vorbei ist, denn Deutschland hat die autonome Region Bozen ab Freitagnacht auf die Quarantäneliste gesetzt. Ein paar Stunden später hat sich die schlechte Botschaft herumgesprochen und es war krass – die Situation kam einem bevorstehenden Weltuntergang gleich (ok, wir haben glücklicherweise noch keinen erlebt aber stellen uns vor, dass die Situation ähnlich sein könnte). Überall packen die Leute hektisch zusammen. Die einen verlassen noch am Abend den Campingplatz, die anderen machen sich für die Abfahrt am Freitagmorgen bereit. Da wir für den Mojito-Service nach Deutschland müssen, entscheiden wir uns ebenfalls am Freitag abzureisen. Sonst wären wir definitiv noch geblieben, denn ab Freitag hätten wir den Whirlpool nicht mehr teilen müssen (respektive nur noch mit zwei CH-Wohnwagen und einem I-Camper).

 

Am 24. Oktober machen wir uns nun in aller Herrgottsfrüh auf den Weg nach Deutschland. Wie vorgeschrieben düsen wir ohne Stopp, ohne die Fenster zu öffnen und leider auch ohne einzukaufen, einfach durch Österreich durch (Tirol stand bereits in Deutschland auf der Quarantäneliste). Den Abend und die Nacht verbringen wir auf dem Naturcamping Isahorn bei Mittenwald. Unser schöner Platz direkt am Fluss erinnert mehr an Freecamping. Die Region wäre toll zum Wandern, aber die schlechten Wetterprognosen zwingen uns schon am 24. Oktober zur Weiterfahrt nach Treuchtlingen. An dieser Stelle möchten wir den vielen Deutschen Dörfern, welche solche Stellplätze anbieten einmal ein Kränzchen binden. Wirklich toll, was ihr für kein oder wenig Geld zur Verfügung stellt! Muchas Gracias.

Treuchtlingen selber ist ein Dörfchen mit einer Therme und ein paar Restaurants. Thermen sind jetzt in Zeiten von Corona nicht sooo sexy, weshalb Cello nach einer Wanderroute forschte. Und siehe da, wie bisher bei fast jede Wanderung ging der effektive Weg etwas länger als geplant. So werden aus geschätzten 14 Kilometern schlussendlich fast deren 19. Noch viel schlimmer ist, dass sich die Wanderung «Wirtshaus-Tour» nannte (sonst hätte ihn Cello auch nicht ausgewählt). …wir kamen genau an zwei geschlossenen und einer überfüllten Gaststätte vorbei – jeder andere Name wäre wohl treffender gewesen!

Am 26. Oktober fahren wir, via Shopping in Augsburg, weiter auf den Gratisstellplatz nach Iphofen und am 27. auf den Campingplatz Katzenkopf bei Sommerach (ja, der heisst wirklich so). Sommerach ist ein fantastisches Dörfchen auf der Weininsel mit unzähligen Möglichkeiten bei einem Glas Wein die herbstlichen Sonnenstrahlen zu geniessen.

Reisetipp Deutschland:

Sommerach und Iphofen sind beides traumhafte, sehr gepflegte Winzerdörfer mit tollen Restaurants und feinem Wein zu sensationellen Preisen. Für Leute mit Budget empfehlen wir in Iphofen den Gasthof Zehntkeller (tolle Arrangements inklusive mehrgängigem Nachtessen und Weinbegleitung) und für Nullbudget gibt es den gepflegten Stellplatz an der Dorfmauer (gratis). In Sommerach sind wir mit dem Camping Katzenkopf sehr gut gefahren.

#Deutschland #Franken #Sommerach #Iphofen

Nach einer gründlichen Mojito-Putz-Aktion stehen wir seit Mittwoch, 28. Oktober nun bei Mojitos ursprünglichem Zuhause – Tom’s Fahrzeugtechnik. Neben dem lehrreichen Service (mal schauen, wie lange wir die Erklärungen speichern können), lernen wir einen netten Winzer aus der Pfalz kennen. Matthias wartet ebenfalls auf sein Auto und so quatschen wir den ganzen Morgen mit ihm. Wer kennt nicht gerne Winzer und noch besser, wenn dieser uns anbietet, dass wir jederzeit vorbeikommen und in seinen Weinbergen stehe können!

 

Mojito wird ebenfalls verwöhnt und bekommt ein paar neue Features wie ein hängendes Früchtenetz, ein goldener Palmenkleiderhaken und sogar ein Tom’s Outdoor-Flaschenöffner;-). 

Zudem genossen wir ein paar schöne (und teilweise verheerende) Abende mit Tom, Steffi, Veit & Co sowie unseren Freunden Daniela & Christian. Herzlichen Dank Euch allen für die sensationelle Gastfreundschaft und die wunderbaren Stunden! Wir schätzen dies wirklich sehr und freuen uns schon auf ein Wiedersehen!

 

Morgen geht es dann definitiv weiter – wohin sind wir nach wie vor am werweissen…

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Bani
Bani
4 years ago

immer wieder schön, das zu lesen und euch zu folgen. Viel Freude an eurer weiteren Reise und ihr wisst ja, wo ihr uns im Norden findet

Ursi
Ursi
4 years ago

Wie immer – schöne Fotos und interessante (auch zum schmunzeln) Einblicke in euer Leben. ❤ lichen Dank!