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Unsere netten Ranger-Helfer

Vom Lake Tanganyika über South Luangwa bis an die Grenze zu Malawi (Blog 38)

Vom Lake Tanganyika fahren wir via Kasama, Mpika, Mfuwe bis zur Grenze - natürlich mit vielen Stopps und Erlebnissen;-)

Für die Kurzleser:

 

31.7. – 2.8. Wegen einem Feiertag müssen wir zwei Tage in Kasama bleiben, um unser Visum zu verlängern; 2. – 4.8. sünnele & bädele in der Kapishya Hot Spring; 4. – 7.8. Endlich wieder wandern bei Mutinondo Wilderness; 7. – 10.8. Beim Service von Mojito in Mpika wird ein gröberes Problem festgestellt; 10.8. Mojito in Trouble – wir übernachten beim Chifungwe Gate des South Luangwa Nationalparks; 11. – 16.8. Vom Wildlife Camp starten wir diverse Pirschfahrten in den South Luangwa Nationalpark; 16.8. In Chipata kaufen wir ein, tanken Mojito und treffen die letzten Vorbereitungen für Malawi

Für diejenigen mit etwas mehr Zeit:

 

Am Sonntag, 31. Juli müssen wir in die nächst grössere Stadt um unser Visum zu verlängern. Als wir uns vom Lake Tanganyika verabschieden, erfahren wir, dass in Sambia am 1. August Holiday ist😱! Wow, zum Glück ist unser Visum noch bis zum 2. August gültig, sonst wären wir jetzt im Schlamassel😲. Bleiben können wir hier nicht, da der Campground der Ndole Bay Lodge ab heute ausgebucht ist und bleiben bis zum letzten Drücker ist sowieso nicht so unser Ding. Also fahren wir die gleichen mühsamen 168 Kilometer zurück bis zur Kreuzung und anschliessend weitere 164 angenehme Kilometer bis Kasama (kein Witz, die Strasse bis Kasama wurde offensichtlich neu geteert und hat ausnahmsweise fast keine Schlaglöcher)🤪

 

In Kasama steigen wir im Thorn Tree – den Eltern von Claire vom Thorn Tree in Livingstone – ab. Die Eltern sind nicht ganz so gastfreundlich wie Claire, unser Camp ist auf dem Parkplatz vor dem Guesthouse vor der Abfallhalde, die Dusche eine Etagendusche im Haus und die Toiletten die öffentliche Toiletten des Restaurants; aber wir sind froh, einen sicheren Übernachtungsort zu haben (leider vergesse ich immer wieder von diesen speziellen Orten Bilder zu machen🤔). Doof ist nur, dass wir anstelle der geplanten einen Nacht, wegen dem Feiertag nun zwei Nächte bleiben müssen🙄. Immerhin reicht das Internet am Sonntag um das Formel 1-Rennen zu schauen und am Montag können wir nach stundenlanger Störung den Blog hochladen🤓

 

Am 2. August stehen wir am Morgen um fünf nach acht im Büro von Immigration. Wer jetzt denkt: Die hätten doch auch pünktlich um acht Uhr dort sein können, der irrt sich. Zu früh oder pünktlich wirkt sich auf die «arbeitende» Bevölkerung – insbesondere Staatsangestellte – meist als kontraproduktiv aus. Offenbar setzt man sie mit dieser Geste unter Druck, wodurch ein Vakuum entsteht, das erst nach längerer Zeit wieder ausgeglichen werden kann.

 

Wir werden freundlich von der ein-Streifen-Dame empfangen. Unsere Pässe werden kurz begutachtet und dann sollen wir uns setzten (die Pässe erhalten wir wieder zurück). Wir bekommen somit quasi die Sitzplätze in der ersten Reihe. Das Spektakel kann beginnen!

 

Zuerst kommt die erste rundliche zwei-Strich-Dame. Sie macht im Arbeiter-Tages-Logbuch neue Striche (die hiesige Arbeitszeit-Stempelmaschine, halt einfach manuell), damit sich die untere Arbeiterschicht eintragen kann. Obwohl dies einen halben Meter von uns entfernt geschieht, würdigt sie uns keines Blickes. Dann kommt der erste Schlipsträger, welcher immerhin hallo sagt. Danach folgt die zweite zwei-Strich-Dame, welche uns ebenfalls begrüsst. Danach folgt ein noch besser gekleideter Schlipsträger. Dann eine neue Einstricherin, welche immerhin unsere Pässe wieder an sich nimmt. Ein Schelm, wer jetzt mitgezählt hat und denkt, wieso braucht es denn sechs Personen in Kasama bei Immigration! Man bedenke, dass pro Woche wahrscheinlich mindestens zwei Touris hierher kommen, um das Visum zu verlängern! Das bedeutet demnach: Die sind komplett unterbesetzt😱!!!!

 

Auf alle Fälle ist für uns die Sache noch nicht so schnell erledigt, denn jetzt kommt ein weiterer Schlipsträger und – anhand der vielen Batten und Abzeichen – der General ins Büro! Ganze Abteilung Aaaaachtung! Er begrüsst alle mit Handschlag, fragt wie das lange Wochenende war und verteilt Gebäck. Das Gebäck bringt leider den ganzen Betrieb für weitere zehn Minuten zum Erliegen. Nach insgesamt fünfzig Minuten erhalten wir unsere Pässe mit frischen 30 Tagen zurück – das Warten hat sich gelohnt🤩!

 

Mit dem neuen Visum in der Tasche fahren wir 165 Kilometer zur Kapishya Hot Spring. Wir sind die einzigen auf dem Campground und parken direkt am Fluss. Anschliessend baden wir in den Hot Springs. Der Pool ist traumhaft😍! Die Wassertemperatur liegt bei 40 Grad und ist somit sogar optimal für mich als bekennender Warmduscher🤪

 

Am zweiten Tag geht es nach ausgiebigem Frühstück auf eine kleine Wanderung. Die vier Kilometer sind schlecht gekennzeichnet und ein Pfad ist kaum zu erkennen. Als wir uns nach einem Kilometer wieder zu orientieren versuchen, ruft uns ein Mädchen zu und zeigt uns den Weg. Sie ist uns offensichtlich auf den Berg gefolgt. Wir bedanken uns und versuchen mit Händen und Füssen zu erklären, dass wir gerne alleine wandern und den Weg schon finden. Leider nützt das nichts; sie folgt uns auf Schritt und Tritt und ruft uns alle zwei Minuten wieder etwas zu – entspannt wandern sieht anders aus🙄. Als wir nach fünf Kilometer wieder im Camp sind, belohnen wir uns mit einem Bad in den Hot Springs😎.

Eine Medaille für saubere sanitäre Anlagen gewinnen sie bei Kapishya bestimmt nicht. Dafür versorgt uns Caretaker Josef mit ausserordentlich viel Feuerholz. Zudem haben sie die bisher coolste Kochstelle Afrikas. Das Prinzip ist einfach: Ein paar Backsteine richtig angeordnet, sodass die Luft zirkulieren kann. So kann man mit wenig Feuerholz perfekt kochen – fantastisch🤩! …so eine müssen wir irgendwann auch haben😉.

Am 4. August fahren wir via Mpika nach Mutinondo Wildernis. In Mpika stoppen wir kurz um unsere Kwacha- und Wasservorräte aufzustocken (Anm.d.Red.: Kwacha ist die sambische Währung). Als wir vom Geldautomaten zurückkommen, treffen wir Andreas. Andreas ist zufälligerweise der Eigentümer der Lodge, welche wir für Mpika ein paar Tage später vorgesehen haben. Er gibt uns Tipps, wo wir Wasser und Brot einkaufen können. Bevor wir nach Mutinondo Wilderness fahren, besuchen wir Antons Garage und verabreden mit Anton für den kommenden Montag einen Mojito-Service-Termin. 

 

Zu Mutinondo Wilderness: Mutinondo ist eine 10’500 Hektar grosses privates Wildschutzgebiet. Auch bekannt wegen der über 60 Kilometer Wanderwege und der einzigartigen Felsformationen.

 

Nachdem wir unseren Campground bezogen haben, schnallen wir die Wanderschuhe an und machen unsere erste kurze Nachmittagswanderung vorbei an zwei Wasserfällen namens Choso und Ndubaluba Falls. Eindrücklich ist auch die Ameisenkolonie, welcher wir auf dem Weg begegnen. In Reih und Glied laufen die fleissigen Tierchen. Wir wissen nicht, ob es sich um einen Umzug oder um Wanderarmeisen handelt… …gemäss nachträglichen Internet-Recherchen ist letzteres wahrscheinlicher🤓.

Der zweite Tag wird anstrengender: Nach dem Frühstück brechen wir auf zur vier-Gipfel-Tour. Zuerst erklimmen wir den Mayense, den höchsten Mutinondo-Berg. Anschliessend geht es weiter auf den little Mayense, den Kaloko und den Kite Rock. Nach 10 Kilometer sind wir mächtig stolz zurück im Camp. Und traumhaft schön war die Wanderung auch🥰!

Trotz ordentlich Muskelkater wollen wir es noch einmal wissen. Die zwölf Kilometer führen uns vorbei am Fusse des Mayense (wir sind heilfroh, dass wir heute nicht mehr hochkraxeln müssen) zum Hyrax Hill mit uralten Höhlenmalereien (ok, wir erkennen nur ein paar Striche und etwas, das mehr an einen schlecht gemalten Penis erinnert, als an Kunst), dann zu den Paradise Pools und via Mulinso, Ndubaluba und Choso Falls zurück zum Camp. 

 

Die wenige verbleibende Zeit verbringen wir auf dem Campground oder um das abendliche Lagerfeuer bei der Lodge.

Am 7. August geht es für uns zurück nach Mpika. Was ich noch vergessen habe zu erwähnen: Die Strecke Mpika bis Einfahrt Richtung Mutinondo ist die Great North Road. Great sind aber eigentlich nur der Verkehr und die tiefen Schlaglöcher. Tausende von Lastwagen und Busse düsen tagtäglich über die Strasse. Während die Lastwagen recht anständig fahren, muss man bei den Bussen mächtig aufpassen; mit massiv überhöhtem Tempo weichen sie den Schlaglöchern aus, egal wer ihnen entgegen kommt. Das Motto ist: Der Stärkere gewinnt oder wohl eher: Wir sehen uns alle in der Hölle wieder😱! Für uns ist auf alle Fälle klar: Nicht einmal für viel Geld werden wir jemals in einem solchen Bus sitzen🙄!

Wir quartieren uns in der Bayama’s Loge auf dem Campground ein. Geplant wären zwei Nächte gewesen, als wir Mojito am 8. August zum vereinbarten Service bringen, wird schnell klar: Wir müssen länger bleiben😲! Nach dreissig Minuten ruft mich Anton zu sich und zeigt mir ein Loch wo eine grosse Schraube sein sollte sowie ein durchgebrochenes Teil bei der Achse von Mojito; so weiterfahren ist unmöglich😱! Wir verbringen den ganzen Tag in der Garage; sehen wie Mojito geschweisst wird, sind dabei wie die Ersatzteile aus dem 649 Kilometer entfernten Copperbelt bestellt werden und essen mit der ganzen Belegschaft. Trotz fehlender Schraube und gebrochener Achsaufhängung (wie die Stange genau heisst, weiss ich leider nicht), fahren wir die zwei Kilometer zurück ins Camp und beten, dass unsere Teile am nächsten Morgen geliefert werden!

Die Situation ist scheisse, aber wir sind froh, dass wir hier sind. Vor uns liegt gemäss Reiseführer die anspruchsvollste und einsamste Etappe unserer Sambia-Reise: Über 200 Kilometer sind es von Mpika nach Mfuwe beim South Luangwa Nationalpark. Die Strecke wird im Reiseführer als Hardcore 4×4 Piste beschrieben und die Fahrt dauert gemäss einheimischen zwischen zehn und zwölf Stunden. Hätten wir auf dieser Strecke eine Panne, wäre es gelinde gesagt extrem mühsam🤔!

Natürlich kommt es anders als geplant: Unser Teile-Lieferant-Transport-Bus hat eine Panne. Unsere Ersatzteile werden frühestens am Abend geliefert. Schlussendlich haben wir die Wahl mit Mojito um fünf Uhr abends bei Anton aufzutauchen oder am nächsten Morgen aufzukreuzen. Aus Erfahrung, dass am Abend die Belegschaft lieber schnell nach Hause möchte, als lange zu schrauben, entscheiden wir uns für den nächsten Morgen🤔.

 

So düsen wir am 10. August frühmorgens zu Anton. Dann geht es fix: Aufbocken, Vorderräder weg und alle neuen Teile anbringen. Schnell ein Foto mit Anton und noch vor 9:30 Uhr sind wir auf dem geplanten Weg Richtung 05 Road😎

Nach 30 Kilometer auf der Great North Road, welche wahrscheinlich wegen den grossen Löchern so heisst, geht es links weg Richtung 05. Nach weiteren 25 Kilometern stehen wir am ersten Gate. Vor uns liegen 15 Kilometer mit einem Höhenunterschied von 1’250 auf 600 Meter, wobei die ersten fünf Kilometer extrem steil und steinig sein sollen🙄

 

Nach einigen Metern informiert mich die Copilotin über ein merkwürdiges Geräusch. Bis vor geraumer Zeit bin ich über solche Informationen noch durchgestartet, da a) ich nie etwas höre, b) Tanja sehr oft etwas hört und c) Mojito halt ein älterer Gefährte ist, welches Geräusche macht. Dennoch gebe ich zu, dass Tanja leider oftmals Recht hat – das muss ich an dieser Stelle vor dem ganzen Publikum schweren Herzens gestehen. Tanjas Geräuschsinn hat uns schon von gröberen Schäden bewahrt🤔. Wenn wir schon bei Geständnissen sind: Tanja hat auch vor dem Besuch in der Garage in Mpika wahrgenommen, dass etwas anders ist und komisch tönt…

 

Obwohl ich kein Geräusch höre, steigen wir aus und untersuchen den Unterboden von Mojito; alles scheint ok zu sein. Wir fahren die steinige Strecke runter und erwarten eine deutlich extremere Piste. Mit unserer hohen Bodenfreiheit rollt Mojito in der Untersetzung ohne Probleme die steilen drei Kilometer runter. Als wir unten sind, treffen wir ein Englisch/Holländisches Paar mit ihren Fahrrädern. Die armen Zwei wollten mit den Fahrrädern durch den South Luangwa, was verboten ist. Als sie am Gate waren, wurde ihnen die frohe Botschaft überbracht und seit vier Tagen sind sie nun auf dem Rückweg Richtung Hauptstrasse. Dreissig Kilometer bis zum oberen Gate tönen nach nicht viel, wenn der tiefe Sand, die Hitze und die Millionen von Tsetse-Fliegen nicht wären😱. Wir versorgen die beiden mit frischem Wasser und sind froh, dass wir mit Mojito doch etwas mehr Platz haben.

 

Anderes Fortbewegungsmittel andere Sorgen: Irgendwann höre auch ich das besagte Geräusch; ist auch nicht so schwierig, denn es ist lauter und nun permanent da. Rund zehn Kilometer vor dem Gate checken wir Mojito noch einmal durch und siehe da: Eine Mutter auf der Schraube eines neuen Teils fehlt😱🥺😲! Worstcase!!! …ohne die Mutter könnte das neue Teil (welches übrigens schweineteuer war) rausfliegen und wir wären am Allerwertesten😲. Wäre Frank the Tank & Barbara (siehe Blog Namibia) mit von der Partie, hätten wir wohl kein Problem, da in seinem Sammelsurium sich sicherlich eine solche Mutter hätte finden lassen. Wir Checken unser Muttersortiment. Das ist schnell gemacht, denn wir haben genau drei verschiedene Grössen – natürlich passt keine🤪

Wir checken unsere Optionen: 

 

1. Sitzen bleiben, Trübsal blasen und auf bessere Zeiten warten: Keine Option!

2. 100 Kilometer zurück nach Mpika und somit den steilen Pass mit fehlender Mutter hochfahren: SCHEISS Option – ausserdem verlieren wir so einen ganzen Tag!

3. Fünf Kilometer bis zum Gate fahren; Anton anrufen, damit er uns eine Mutter bringt und falls nicht, Buschmechanik anwenden: Beste Option!

 

Also fahren wir die verbleibenden fünf Kilometer bis zum Chifungwe Gate. Vor Ort erklären wir den zwei jungen Rangern unser Problem. Sie funken in die Zentrale, welche Anton anrufen soll. Anton will, dass wir selber anrufen und ihm das Problem erklären. Gemäss den Rangern soll es vier Kilometer zurück Signal geben – leider nicht mit unserer Telefongesellschaft. Also fahren wir mit einem Ranger zu besagter Stelle und telefonieren mit seinem Mobile mit Anton. Ach ja, inzwischen ist es nach drei Uhr nachmittags. Wir erklären Anton das Problem. Frustriert willigt er ein, uns die Mutter zu bringen (Anm.d.Red.: Die Strecke von Mpika bis zum Chifungwe Gate sind ziemlich genau 100 Kilometer, davon 30 Kilometer Loch-Strasse, 25 Kilometer bis zum oberen Gate, danach die steile Abfahrt und dann weitere 40 Kilometer mit oft tiefem Sand – wir haben rund drei Stunden gebraucht).

 

Zurück beim Gate fragen wir die Ranger, ob wir hier übernachten können. Wir einigen uns auf 15 Dollar inklusive der Hilfeleistung und Feuerholz. Gespannt warten wir auf Anton. Ab sechs Uhr machen wir das Ratespiel: Kommt Anton oder nicht🤔? Ehrlich gesagt, glauben wir beide nicht wirklich daran, doch wir werden eines besseren Belehrt; in vollständiger Dunkelheit, gegen sieben Uhr hören wir einen Motor und sehen kurz darauf Lichter im Busch! Kurz darauf steigt Anton und sein Begleiter aus🤩.

 

Er entschuldigt sich tausendmal bei uns und bringt die neue Mutter an. Er erklärt mir, dass er dort gewerkt hat und die Schraube nicht zu fest anziehen wollte. Tja, das ging wohl mächtig in die Hose🙈! Obwohl es nicht hätte passieren dürfen, müssen wir gestehen: Anton steht für seine Fehler ein und bietet einen tollen Service! Nach 30 Minuten ist der Spuk vorbei: Anton macht sich auf den Weg zurück und wir geniessen den Abend. 

Am 11. August fahren wir in den Park. Wir wissen, dass die Strecke erst kürzlich geräumt und der Fluss passierbar gemacht wurden. Zuerst überqueren wir den Mupamadzi River. Ohne die ausgelegten Sandsäcke wäre dies unmöglich gewesen. Danach fahren wir auf einem offensichtlich frisch geräumten und geplätteten Weg bis zur Gabelung 05 Road und Walking Safari Camp. Hmm, was haben uns die Ranger schon wieder sagen wollen?!? Wir sind uns sicher, dass es die 05 Road ist! 

 

Schon der Anfang ist holprig, dann folgt ein steiler steiniger Aufstieg und wieder Holperpiste, Äste und Bäume liegen auf dem Weg, aber wir wollen ja Abenteuer🤪! Nach rund zehn Kilometer und 25 Minuten Fahrt kommen wir an eine steile ausgewaschene Stelle, welche zu einem Bach führt. Inzwischen glauben wir beide nicht mehr daran, dass wir richtig sind, aber kehren ist hier unmöglich😲! In der Untersetzung schleichen wir über die Passage und rutschen ungewollt in eine tiefe Auswaschung😱! Wow, so krass in Seitenlage waren wir noch nie😱😱😱! Mojito zeigt sich unbeirrt und meistert die Stelle problemlos. Schnell durch den Bach und weiter auf der 05 Road. Immer mehr Bäume liegen auf dem Weg. Dennoch fahren wir weiter, denn falls möglich möchten wir die Nervenkitzel-Stelle nicht noch einmal fahren müssen. 

 

Fünf Kilometer später ist Schluss! Vor uns geht es gut eineinhalb Meter senkrecht runter und auf der anderen Seite zwei Meter senkrecht rauf; eine unglaubliche Auswaschung! Obwohl es keine Fahrspuren im Busch gibt, erkundigen wir die Stelle «Fluss» auf- und abwärts. Wir müssen einsehen: Es ist chancenlos! Einerseits kommen wir nicht durch den dichten Busch, anderseits hat das Wasser hier einen derart grossen Graben in die Natur gefressen, dass es kein Durchkommen gibt🤔.

 

Auf dem Rückweg schaufeln wir bei der Nervenkitzel-Stelle zuerst einmal ordentlich. Wir wollen nicht mehr so heftig seitlich abrutschen. Anschliessend geht es in der Untersetzung die Stelle hoch. Geschätzte fünfzig Zentimeter muss Mojito fast senkrecht klettern. Als die hinteren Räder im Sand durchdrehen, gebe ich ordentlich Gas! Das linke Vorderrad löst sich vom Boden während die hinteren Räder halt suchen und schwupsdiwups sind wir oben🙈🤣🤪!

 

Der Rest ist Formsache: Der Weg geht zuerst östlich dem Mupamadzi River entlang bevor er gerade durch den Busch zurück auf die 05 Road führt. Alles auf geräumter und geglätteter Piste.

Vom 11. bis am 16. August übernachten wir im Wildlife Camp direkt am Luangwa River. Vor uns tummeln sich hunderte Hippos und hinter uns trinken die Elefanten am Wasserloch. Wir fahren zuerst alleine in den Park, gehen am Abend auf einen geführten Night-Gamedrive und fahren an einem anderen Tag noch einmal alleine in den Park. Die Natur des South Luangwa ist traumhaft. Und obwohl alle Leute die wir treffen mindestens einen Leoparden sehen, wollen sich uns diese wunderschönen Tiere auch hier nicht offenbaren – vielleicht haben wir ja beim nächsten Mal mehr Glück🤓!

 

Ein spezielles Erlebnis haben wir dennoch: Wir beobachten eine Elefantenmutter mit ihren zwei Jungen. Relaxt essen die drei Gras direkt vor unseren Augen und lassen sich von uns nicht beirren. Als ich langsam losfahre, tickt die Mutter jedoch vollkommen aus! Vollgas sprintet sie hinter Mojito her. Nach dem Motto «you must drive faster!» düsen wir davon🤪

Die Abende geniessen wir am Lagerfeuer mit unseren coolen Schweizer Nachbarn Sandra & Dani mit Janis, Lorin & Ellis. Quasi schon fünf Minuten nach unserer Ankunft quatschen wir zusammen. Zudem sind wir gemeinsam mit ihnen auf dem Night-Gamedrive. Schön wieder einmal den ganzen Abend Schwiizerdütsch sprechen zu können😍🙈🤣! An unserem vorletzten Abend gesellen sich noch Margret & Christopf, sympathische reisende aus Deutschland, dazu.

Am 16. August fahren wir weiter nach Chipata. Chipata ist kein Highlight Sambias, sondern schlicht und einfach die letzte grössere Ortschaft vor der Grenze zu Malawi. Wir kaufen Lebensmittel, Wasser, Bier und Wein und tanken Mojito ausnahmsweise komplett voll. Diesel soll in Malawi teurer und viel wichtiger; aktuell schwer erhältlich sein! Endlich können wir auch wieder fünf Liter Wasserkanister kaufen. Seit Kasama gab es tatsächlich nur 0,75 oder maximal 1 Liter-Flaschen. Unglaublich was für ein Berg Plastik sich so innert kürzester Zeit anhäuft😱😲🥺

 

Bei der Dean’s Hill View Lodge schlagen wir unser Camp auf. Die Begrüssung ist superfreundlich, die Duschen und Toiletten sind sauber und die angestellten machen für uns ein hübsches Lagerfeuer. Und zum ersten Mal in Afrika kaufen wir bei Hungry Lions unser Nachtessen (Hungry Lions ist vergleichbar mit Kentucky schreit ficken, äh Kentucky fried Chicken).

Am 17. August heisst es tschüss Sambia, hallo Malawi – aber mehr dazu im nächsten Blog😉!

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Ruedi Leu
Ruedi Leu
2 years ago

Danke für den Bericht.
Unglaublich was ihr da wieder alles erlebt habt und wahrscheinlich einige Schweissperlen gekostet hat. Wünsch euch weiterhin eine tolle Zeit. Ruedi

Hanspeter
2 years ago

wir hatten fast den gleichen Defekt an der Stabihalterung, bei uns war das Gewinde ausgerissen. Der neue Halter wurde ohne Unterlagscheibe befestigt. Deshalb hat er sich wieder gelöst, Balkanreparatur halt. Muss es zuhause richtig machen. Es gibt Leute die fahren ohne Stabi Offroad, aber bei unseren breiten Kabinen schwankt es zu heftig, deshalb ist es wahrscheinlich auch mehr belastet.

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