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Traumhaftes Griechenland Teil 5: Peloponnes (Blog 65)

Unsere ersten Erlebnisse auf Peloponnes

Für unsere Leser mit wenig Zeit:

 

8.12. Via der neuen «Evipros-Brücke» verlassen wir Euböa. Unsere Reise führt uns an Athen vorbei zum Golf von Elafsina und anschliessend entlang vom Magara Golf in Richtung Peloponnes. Kurz vor Korinth wechseln wir von der südlichen an die nördliche Küste und fahren dem Korith-Kanal entlang bis Loutraki am Golf von Korinth; 9.12. Nach dem Besuch der schönen archäologischen Stätte «Heraion von Perachora» und der Fahrt entlang dem «Ireon-See», welcher durch einen kleinen Kanal mit dem Meer verbunden ist, nächtigen wir am Mylokopi Beach; 10.12. Der Abstieg zur Cave of Seals steht heute auf dem Programm; 11.12. Feiner Wein & imposanter Kanal in Korinth; 12. – 13.12. Wir besuchen die Vulkaninsel Methana und werden am Abend von Schweizer-Velofahrern überrascht; 14.12. Der Küste entlang fahren wir mit Stopp in Galatas und Sicht auf die Insel Poros bis zur touristischen Ortschaft Porto Cheli wo wir es uns gegenüber in einer Bucht gemütlich machen; 15.12. Nachdem wir Porto Heli besucht haben, erkunden wir das erste Ghost-Hotel und übernachten beim zweiten bekannten Ghost-Hotel namens «Saladi Beach Hotel»; 16.12. In der Ortschaft Dodyma besuchen wir die eindrücklichen Zwillings-Höhlen, respektive Dolinen. Anschliessend fahren wir zum Kondyli Beach, wo wir zwei Tage in Gesellschaf von Jan & Sina verbringen; 18.12. Wir entdecken die schöne Hafenstadt Nafplio mit ihrer eindrücklichen Vergangenheit; 19. und 20.12. Shopping & Camping auf dem Weg zur Westküste von Peloponnes; 21.12. Nachdem wir mit Mojito mitten durch das Antike Olympia gefahren sind, geht es schnurstracks an die Westküste. Wir finden einen traumhaften Podest-Platz inmitten von Ruinen direkt an einem einsamen Strand; 22.12. Wegen den schlechten Wetterprognosen fahren wir ein Stück weiter – im Nachhinein hätten wir noch ein/zwei Nächte länger auf unserem Podest bleiben sollen; 23.12. Wir erreichen den bekannten Elia-Beach. Dieser Freistellplatz ähnelnd schon fast einem Campingplatz – mindestens fünfzig Fahrzeuge stehen auf dem riesigen Gelände; 23.12.23 – 3.1.24 Wir lassen das alte Jahr ruhig ausklingen und feiern Weihnachten & Sylvester am Elia Beach;

Für diejenigen mit mehr Zeit:

Nachdem wir am 8. Dezember die Insel Euböa via der «Evipros-Brücke» verlassen, gesagt befahren wir wieder einmal das Festland. Unsere heutige Route führt uns an Athen vorbei zum Golf von Elafsina, wo die Schiffe nicht nur vor Anker liegen, sondern auch als Lost Place im Wasser.  Anschliessend geht es entlang vom Magara Golf bis zum Korinth-Kanal. 

 

Hier fahren wir entlang des Korith-Kanals auf die andere KüstenSeite bis zum schönen Städtchen Loutraki am Golf von Korinth. Etwas ausserhalb der Ortschaft finden wir einen geeigneten Platz am Meer mit toller Sicht auf die Lichter von Loutraki.

Statt südlich über den Korinth-Kanal, fahren wir am 9. Dezember nordwestlich. Wir  besuchen die eindrucksvolle archäologische Stätte «Heraion von Perachora», spazieren zum Leuchtrum von Melagavi am westlichsten Punkt der Region Perachora und fahren anschliessend entlang der Küste vom «Ireon See». Der «Ireon See» oder eher die Lagune ist circa zwei Kilometer lang und einen Kilometer breit und ist durch einen kleinen Kanal mit dem Meer verbunden. Das Wasser in diesem See soll angeblich deutlich salziger Sein, als das Meerwasser.

Unsere letzte Etappe führt einen steilen ausgewaschenen Pfad hinunter zum Mylokopi Beach, wo wir unser Nachtlager aufschlagen.

Viel gibt es heute nicht zu berichten, denn wir fahren lediglich siebzehn, meist unwegsame Kilometer bis zur «Cave of Seals». Die Cave of Seals ist faszinierend, es gibt nur einen Hacken; um hierhin zu kommen, benötigt man entweder ein Boot oder schnappt sich gutes Schuhwerk und begibt sich auf dem steilen Trampelpfad nach unten. Unten angekommen wird man mit einem kleinen Sandstrand, einem wunderschönen Steinbogen und mit kristallklarem Wasser belohnt. 

Am 11. Dezember ist es soweit: Wir überqueren den berühmten Kanal von Korinth und sind nun offiziell auf Peloponnes. Selbstverständlich lassen wir uns den Fussmarsch über die Brücke nicht entgehen. Leider fahren aktuell wegen Wartungsarbeiten keine Schiffe durch den Kanal, sodass uns dieses Spektakel verwehrt bleibt. 

Nachdem wir endlich wieder einmal einen Jumbo-Laden besucht haben, fahren wir zur Giannikos Winery (Anm.d.Red.: Im Jumbo findet man von Geschenksachen über Küchenartikel bis zu Kleider einfach alles – und der Laden ist riiiiiesig🤩). 

 

Angeblich dank den sieben Gästen vom Vortag, welche das grosse Wein-Tasting für sechs Personen gebucht haben, dürfen wir statt nur drei, ebenfalls sämtliche Weine verkosten. Ein einschneidendes Erlebnis! Während wir bisher nicht so viel von griechischem Wein hielten, sind die Weine von Giannikos wirklich Weltklasse! Spritzige Weissweine und schwere trockene Rotweine mit tiefer Struktur und langem Abgang. Alles Bio und erschwinglich, deshalb: Her damit! 

 

Wir kaufen seine zwei Weissweine, seinen Rose (je 10 Euro pro Flasche) und natürlich alle Rotweine; den Merlot und den Agiorgitiko für je 15 Euro pro Flasche sowie den Shiraz und den Cabernet Sauvignon für je 20 Euro pro Flasche  – den Cabernet gibt’s zum Glück auch noch in der Magnumflasche🤩. Und nein, wir verraten an dieser Stelle nicht, wie viele Flaschen wir gekauft haben, aber so viel sei verraten: Wir hatten ordentlich Mühe, alles im Mojito zu verstauen🙈🤣.

 

Netterweise dürfen wir auf dem Areal übernachten. Charme hat es zwischen den Gebäuden nicht, aber immer noch besser, als mit Wein im Blut fahren zu müssen🤔.

Unsere ersten Schritte auf Peloponnes führen uns am 12. Dezember am rechten Finger entlang südlich bis zur Halbinsel Methana. Die 50 Quadratkilometer grosse Halbinsel ist geprägt von ihrer vulkanischen Vergangenheit. Erloschene Lavaströme, dreissig Vulkandome und zahlreiche schwefelhaltige Thermalquellen prägen die Insel. 

 

Nach einer steinigen steilen Abfahrt finden wir einen schönen Platz direkt am Meer. Während wir unten chillen, hören wir plötzlich Stimmen. Ungläubig erleben wir die Ankunft von einem Schweizer-Radfahr-Pärchen. Sie stossen und tragen ihre Velos den steinigen, ausgewaschen und extrem steilen Weg hinunter.

Am nächsten Morgen startet die Methana-Erkundungstour: Nach der Fahrt in die Berge, wandern wir zu einem erloschenen Vulkandome. Bei der Natur-Thermal-Badewanne am Meer haben wir Pech. Leider funktioniert die Pumpe nicht, sodass unser geplantes Termal-Bad ins Wasser fällt. 

 

Unser letztes Highlight ist die Ortschaft Methana. Vieles zeugt hier von der blühenden Vergangenheit; ein riesiges verlassene Hotel an bester Lage, das grosse, sich selbst überlassene geschlossene Thermalbad und ein zerfallenes Restaurant auf der Halbinsel. Faszinierend und interessant ist Methana dennoch.

Zurück auf dem Festland von Peloponnes, unweit von Methana, an einer ruhigen Küste neben einer kleinen Kirche, finden wir unseren Platz für die Nacht. 

Am 14. Dezember fahren wir auf dem rechten Peloponnes-Finger der Küste entlang. In Galatas stoppen wir und geniessen die Sicht auf die bekannte Insel Poros. 

 

Gegenüber der touristischen Ortschaft Porto Heli machen wir es in einer Bucht gemütlich und geniessen den Abend.

Zuerst erkundigen wir am 15. Dezember die Ortschaft Porto Heli und entdecken unmittelbar ausserhalb der Stadt ein verlassenes Hotel. Die Anlage ist riesig; Massives Hauptgebäude, sechs grosse Nebengebäude mit Zimmern, unzählige Bungalows sowie Bargebäude, Pool und weitere Unterhaltungsanlagen. Ich wage mich in die Lobby und entdecke drei Schreiben an der Wand, welche mit roten Fingerabdrücken und Unterschriften gekennzeichnet sind. Leider finde ich weder vor Ort noch im Internet etwas über die Vergangenheit dieses riesigen Ghost-Hotels heraus.

Nach der kurzen Erkundungstour fahren wir zum Saladi Beach wo ein weiteres Ghost-Hotel auf uns wartet. Das einst luxuriöse «Saladi Beach Hotel» wurde in den 1970ern erbaut. Es verfügte über 600 Betten, Bungalows, Sportanlagen, eine Strand-Disco und ein Amphitheater. Die Besonderheit: Es handelte sich um eine FKK-Anlage.

 

Vor allem Deutsche Touristen frönten hier der Freikörperkultur. Das missfiel den Einheimischen aus dem Nachbarsdorf Dimida. Sie hielten textilfreies Baden für obszön und sündhaft. Da ihre Proteste vor Ort auf taube Ohren stiessen, holten sie Verstärkung. Angeführt vom Bischof von Idra reisten im Sommer 1980 tausende sittenstrenge Griechinnen und Griechen, manche sogar aus Athen, an und verjagten die Gäste. Der Besitzer führte das Saladi Beach zunächst als «reguläres» Hotel weiter, doch 1996 gab er endgültig auf. Das 8-stöckige Gebäude wurde geplündert und dem Zerfall überlassen. 

 

Selbstverständlich lassen auch wir uns die Erkundungstour nicht entgehen. In einem Raum finden wir gar unzählige Ordner mit Buchungen und Korrespondenz sowie ein Prospekt, welcher vom alten Glanz des Hotels zeugt.

Noch bevor wir am 16. Dezember die Ortschaft Didyma erreichen, sehen wir ein riesiges «Loch» in der Landschaft. Auf dem Weg zu diesem «Loch» entdecken wir eine zweite Höhle. Obwohl die beiden «Löcher» Zwillings-Höhlen genannt werden, sind es vielmehr eingestürzte Höhlen; so genannte Dolinen. Die beiden Dolinen haben auch der Ortschaft ihren Namen gegeben, denn das griechische Wort Didyma heisst übersetzt «Zwillinge».

 

Ein kurzer Fussmarsch führt uns zum Kraterrand der grossen Doline. In die kleinere Doline gelangt man via einem unterirdischer Weg. Im Innern angelangt, führt ein Weg am Rand entlang einmal um die über 100 Meter breite und 34 Meter tiefe Doline.

Nachdem wir unsere Höhlenforschungs-Tour beendet haben, fahren wir zum Kondyli Beach. Hier verbringen wir insgesamt zwei Nächte und erhalten Besuch von unseren neuen Freunden Jan & Sina. Unser Freund und Fahrzeugbauer Tom hat uns zusammengeführt, den Jan möchte nach der Reise bei Tom arbeiten. Aktuell sind die beiden jedoch noch mit ihrem selbst ausgebauten Buhanka unterwegs Richtung Osten.

Am 18. Dezember entdecken wir zu Fuss die schöne Hafenstadt Nafplio. Von 1686 bis 1715 war die Stadt am Argolischen Golf in italienischen Händen und hiess «Napoli die Romania». Zwischen 1829 und 1834 war Nafplio gar die provisorische Hauptstadt von Griechenland. 

 

In den vergangenen Jahren wurden viele Gebäude in der Altstadt renoviert, sodass Nafplio heute als kleines Juwel auf Peloponnes bezeichnet werden kann. Neben den vielen Kaffees und Restaurants an der schönen Hafenpromenade, sind auch die alten Stadtmauern, die Palamidi-Festung, sowie die Insel mit der Palamidi-Burg, bekannte Sehenswürdigkeiten.

Die nächsten zwei Tage sind weniger spektakulär. Am 19. Und 20 Dezember fahren wir in zwei Etappen insgesamt 230 Kilometer bis zur Westküste. Am ersten Abend übernachten wir auf einem Berg mit Sicht auf die Lichter von Nafplio und am zweiten Abend in der Nähe eines Flusses. Tagsüber erkunden wir einen Industrie-Lost-Place und gönnen uns ein Shopping-Erlebnis im Jumbo – einem riesigen Laden mit Millionen von Dingen die die Welt nicht braucht🤓. Hier finden wir auch Tanjas neues Lieblingstool das «Fernseh-Gux-Gerät».

Am 21. Dezember fahren wir mit Mojito durch das antike Stadion von Olympia. Das hört sich jetzt komisch an, ist aber tatsächlich so. Unser Navigationsgerät führt uns quasi von hinten in die antike Städte rein. Da nirgends ein Fahrverbot steht, fahren wir zu und befinden uns plötzlich zwischen den Ruinen. Also fahren wir weiter und kommen kurz darauf beim eigentlichen Eingang und Tickethäuschen an. Von dieser Seite her wäre das Fahrverbot klar ausgeschildert gewesen. Auch dass der Zutritt für Besucher selbstverständlich nur zu Fuss und mit gültigem Ticket erlaubt ist, steht da klar geschrieben – wir machen uns schnell aus dem Staub🙈🤣!

Nach dem Olympia-Drive-Thru-Kurzbesuch, fahren wir an die Westküste. An einem langen und wunderschönen Küstenabschnitt finden wir hunderte zerfallener Häuser. Irgendwo entdecken wir ein Fundament mit perfekter Meersicht. Wir fahren drauf und befinden uns in einer unwirklichen Gegend; quasi auf einem Podest am Meer umringt von Ruinen. Für uns auch der ideale Ort für den Weihnachtsfilm 2024😍.

Die Wetterprognosen für den 22. Dezember sind schlecht. Neben Regen ist starker Wind angesagt. Also verlassen wir unseren schönen Podest-Platz. Wenn ich heute zurückblicke, hätten wir trotz des schlechten Wetters noch ein wenig länger bleiben sollen – sind wir aber nicht… Stattdessen fahren wir weiter, besichtigen die alte Therme und das verlassene Hotel am Kaiafa See und campen am Strand vom derzeit verlassenen Apollo Camping Village.

Kurz vor Weihnachten ist s soweit; am 23. Dezember erreichen wir den bekannten Elia-Beach. Eigentlich liegt das riesige Areal hinter dem Elia-Beach in einer Naturschutzzone. Da die Polizei hier seit Jahren Camper duldet, ähnelnd der über zwei Kilometer lange und über 150 Meter breite Abschnitt eher einem riesigen Freistell-Campingplatz. Als wir ankommen, treffen wir auf mindestens fünfzig weitere Fahrzeuge: Vom riesigen Wohn-Reisebus und Weltreise-Lastwagen, bis zu kleinen Zelten gibt es hier alles zu sehen.

 

Wir geniessen die Abende zu zweit am Lagerfeuer oder in Gesellschaft mit unseren Nachbarn – einer Gruppe von jungen Van-Reisenden. So gibt es am 24. Dezember ein feines romantisches Fondue über dem Feuer und am 31. Dezember eine grosse Silvester-Party.

Routen auf Peloponnes: Das erste Bild zeigt die im Blog geschilderte Route und auf dem zweiten Bild ist unsere gesamte Route auf Peloponnes sichtbar.

Special: Zwei Bilder als Zugabe

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