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Fokiano Beach aus der Luft

Traumhaftes Griechenland Teil 6: Peloponnes Teil 2 (Blog 66)

Peloponnes und die letzten Tage in Griechenland

Für unsere Leser mit wenig Zeit:

 

3.1.24 Wir erkunden die bekannte Voidokilia Bay, auch genannt Ochsenbauch-Bucht und übernachten neben einer Kirche oberhalb der Bucht; 4.1. Heute geht es nach Methoni mit seinem bekannten Schloss und dem vorgelagerten Turm namens «Bourtzi»; 5.1. In einer einsamen Bucht erleben wir einen spektakulären Sonnenuntergang; 6.1. Am Kalamaki Beach werden Erinnerungen an die Strände von Mosambik wach; 7.1. Während der drei regnerischen Tagen am Analipsi Beach beginnt das Unheil; 10.1. – 9.2. Mein über Nacht auf die Grösse von eineinhalb Tennisbällen angeschwollenes Furunkel am Hals zwingt uns zu Arztbesuchen, Hotelübernachtungen, Hausmiete, Ruhe, Wanderungen und kleinen & grösseren Ausflügen – die Entschleunigung war zwar nicht so geplant, aber hat uns ganz gut getan; 9. – 11.2. Erster Abstecher mit Mojito: Es geht nach Sparta und an die Küste. Wir übernachten zwei Nächte in Mojito und fahren dann zurück nach Kalamata; 11. -13.2. Arzttermine und zwei Nächte im Elysian Luxury Hotel & Spa; 13.2. Bei Trahila parken wir über den Felsen der Brandung; 14.2. Nach einer kleinen Morgenwanderung zur Kirche «Agia Sotira» – oder eher, was noch von den Kirchgebäuden übrig ist, –  fahren wir zum Porto Gateas bei Saxoneika; 15.2. Wir erkunden die malerischen Dörfer Neo Oitylo, Limeni und Areopoli. Auf einer Klippe mit faszinierender Aussicht finden wir einen wunderbaren Platz für die Nacht; 16.2. Mojito fehlt wieder einmal eine wichtige Schraube; nachdem wir ein Ersatzstück organisiert haben, fahren wir via dem Küstenort «Gerolimenas» zur Geisterstadt «Vatheia»; 17.2. Wir wandern zum Cape Tainaro, dem südlichsten Punkt von Griechenlands Festland und übernachten auf einem Felsen in der Nähe der kleinen Ortschaft «Korogonianika»; 18.2. An der Ostküste des mittleren Peloponnes-Fingers fahren wir zu einer alten Maschinengewehrstellung aus dem 2. Weltkrieg oberhalb der Stadt Gythio; 19.2. Nach Besichtigung des Dimitrios-Shipwrecks quartieren wir uns im gemieteten Zimmer des «The Olive Yard» bei Gythio ein; 19. – 22.2. Während es draussen regnet und stürmt, geniessen wir drei Nächte im «The Olive Yard» und wandern während den Regenpausen nach Gythio; 22. – 27.2. Das Steinhaus «Atelie» bei Pakia ist für fünf Nächte unser Zuhause. Von hier aus wandern wir die Umgebung ab; 27.2. Eigentlich wollten wir das gemietete Haus verlängern, aber leider hat es jemand anderes bereits für zwei Nächte gebucht. Somit müssen wir «unser Haus» verlassen. Nach dem Grosseinkauf in Skala fahren wir die Westküste des rechten Peloponnes-Fingers südlich und übernachten bei einem alten Festungsturm; 28.2. Wir besuchen den Geopark Agia Marina, vermissen unser Häuschen, buchen deshalb unser Häuschen für weiter 4 Nächte und schlafen bei starkem Wind neben der Kirche Agia Paraskevi oberhalb von Neapoli; 29.2. Nach einem Abstecher zu einer Inselkirche und dem Besuch der historischen Insel-Ortschaft «Monemvasia», geht’s zurück in unser Steinhaus «Atelie» bei Pakia; 29.2. – 13.3. Aus den ursprünglich 4 Nächten, werden 13; zuerst verlängern wir um weitere 2 Nächte, dann erhalten wir eine Übernachtung geschenkt und verlängern insgesamt noch drei Mal für insgesamt 6 weitere Nächte; 13. – 16.3. Drei kühle Nächte am schönen Fokiano Beach. Unsere neue Hauskatze namens «Snowy» macht uns den Abschied schwer – wir überlegen uns ernsthaft, den unglaublich süssen Kater mitzunehmen; 16. – 19.3. Am Vivari oder Kazarma Beach (wie er wirklich heisst, wissen wir bis heute nicht), vermissen wir Snowy; 19. – 21.3. Zwei Nächte beim uncharmanten Camperstop Fanaria bei Korinth – was Regenwetter, Strom und heisse Duschen ausmachen können; 21.3. Nach etwas mehr als drei Monaten heisst es Tschüss Peleponnes. Wir nächtigen am schönen Psatha Beach; 22. – 25.3. Drei Nächte bei Thermophyles – den warmen Quellen zum Baden; 25.3. Es geht Richtung Norden: Eine Nacht beim Smokovou Stausee; 26.3. Und es geht weiter Richtung Norden: Eine Nacht am Beach zwischen Leptokarya und Plaka; 27. – 31.3. Wieso so schnell? Im Norden Griechenlands ist das Wetter schlecht und nördlich noch schlechter. Also beschliessen wir am schönen Strand von Alyki Tempo rauszunehmen und bleiben 5 Nächte

Für diejenigen mit mehr Zeit:

 

Nach elf Nächten am Elia Beach fahren wir am 3. Januar weiter zur Voidokilia Bay, auch bekannt als Ochsenbauch-Bucht. Bei der Durchsicht der Fotos bin ich auf ein fast erfolgreich verdrängtes Ereignis gestossen: Auf dem Weg zur Bucht machen wir eine obskure Entdeckung: Irgendwer hat sich mit einem speziellen Schlösschen verewigt. Wir fahren näher zu diesem komischen Gebäude – was genau es ist, wissen wir leider bis heute nicht😲!

Zurück zum Voidokilia Bay, respektive zur Ochsenbauch-Bucht: Schon vom Strand aus, ist die Bucht eindrücklich. Noch faszinierender sieht das Ganze aus der Luft aus. 

 

Da Übernachten auf dem Parkplatz der Bucht verboten ist, finden wir bei einer Kirche oberhalb der Bucht ein ideales Nachtlager.

Ein Besuch der Ortschaft Methoni steht am 4. Januar auf unserem Programm. Das hübsche Städtchen am Meer ist bekannt für seine grosse Burg, und den der Burg ins Meer vorgelagerten Turm mit dem süssen Namen «Bourtzi».

Am 5. Januar fahren wir in eine einsame Bucht. Die Umgebung ist traumhaft und der Sonnenuntergang absolut spektakulär. 

Gerne wären wir hier länger geblieben, aber wieder einmal macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Für den 6. Januar und die folgenden Tage sind starke Regenfälle angesagt. Da der Weg hier hinunter extrem steinig, ausgewaschen & steil war und die Bucht zudem der Ausläufer eines Baches bildet, ist hierbleiben keine Option. 

 

Und so fahren wir am 6. Januar weiter zum Kalamaki Beach. Die Umgebung erinnert uns ein wenig an die Strände von Mosambik. Während es anfänglich sonnig und ruhig ist, ziehen am Nachmittag zunehmend die angesagten Stürme auf. In der Nacht stürmt und regnet es in Extremis.

Am 7. Januar kommen wir am Analipsi Beach, kurz vor den Toren der grossen Ortschaft Kalamata, an. Das Wetter ist kalt und regnerisch. Während kurzen Regenpausen wandern wir den Strand ab. Ansonsten findet das Leben weitgehend drinnen statt. 

 

Am Analipsi Beach beginnt das Unheil, welches unser Programm in den kommenden Wochen bestimmen wird: Am 9. Januar bemerke ich am Hals unter dem Kiefer in der Nähe meines linken Ohrs eine Schwellung. Über Nacht wächst die Schwellung auf die Grösse von eineinhalb Tennisbällen an und zwingt uns zum Handeln.

 

Da mein letzter verbleibender Milchzahn seit ein paar Tagen leicht eitert (sorry, ich kann das leider nicht anders formulieren), wollen wir einen Zahnarzt aufsuchen. Der telefonische Kontaktversuch bei einer deutschsprachigen Zahnärztin frühmorgens am 10. Januar scheitert. Da meine Schwellung laufend wächst, beschliessen wir, spontan in ihrer Praxis in Kalamata vorbeizuschauen. 

 

Einen Empfang gibt es nicht. Aus dem geschlossenen Behandlungszimmer hören wir zwei Stimmen, also nehmen wir auf den Stühlen im Vorzimmer platz. Kurz darauf öffnet sich die Türe und ein älterer Herr verlässt das Behandlungszimmer. Danach schaut uns die Zahnärztin verdutzt an. Wir erklären ihr die Notlage und schon sitze ich auf dem Behandlungsstuhl. Meine Zähne werden untersucht und geröntgt, danach folgt die Diagnose: Dem Milchzahn geht’s schlecht und der müsse irgendwann raus. An einen Zusammenhang mit meiner Schwellung glaubt sie indes nicht und verweist mich an eine Hals-Nasen-Ohren-Kollegin-Ärztin. Sie vereinbart sogar einen Termin für mich. 40 Euro kostet meine notfallmässige Behandlung inklusive Röntgenbilder; das ist hier wirklich noch eine andere Welt…

 

Kurz darauf sitze ich auf dem Stuhl von Frau Doktor Drakou. Nach der Untersuchung inklusiver Spiegelung meiner Luftröhre schaut sie besorgt drein. Sie hat nichts gefunden, was einerseits gut ist, anderseits auch nicht. Ich erhalte Antibiotika verschrieben und muss schnellstmöglich zur Computer Tomographie. Hier kostet die notfallmässige Behandlung 30 Euro. Die Antibiotika schlagen mit knapp fünf Euro zu Buche (Anm.d.Red.: In der Schweiz habe ich exakt das gleiche Breitbandantibiotika für unsere Reise für über fünfzig Schweizerfranken gekauft!!!). 

 

Kurz darauf sind wir im Gesundheitszentrum und ich kann nach einer kurzen Wartezeit ins CT. Fünfundfünfzig Euro kostet das CT; inklusive späterem schriftlichem Spezialisten-Bericht. Mit der CD unterm Arm geht es zurück zu Frau Doktor Drakou. Sie wirft einen Blick auf die Bilder und erklärt mir, dass meine Speicheldrüse massiv angeschwollenen sei. Die Ursache sieht sie leider nicht und möchte den Befund des Spezialisten abwarten. Ich solle jedoch gut auf mich achten und falls die Schwellung minimal weiter wächst, müsse ich sofort notfallmässig ins Spital. Insbesondere äussert sie bedenken, dass das Teil auf meine Luftröhre drücken könnte. 

 

Mir geht es zunehmend schlechter. Ursprünglich hatten wir geplant, auf dem Campingplatz in Kalamata zu übernachten. Inzwischen fühle ich mich derart scheisse, dass ich auf Google-Maps nach Hotels mit guten Parkmöglichkeiten suche. Beim Horizon Blue Boutique Hotel werde ich fündig. 

 

Gesehen, gebucht: Unser grosses Zimmer verfügt sogar über einen privaten Aussenpool. …leider aktuell nichts, was mich extrem interessieren würde. 

 

Am nächsten Morgen bin ich unglaublich froh, dass wir uns statt dem Campingplatz für das warme Zimmer entschieden haben. Ich weiss nicht, ob ich die Nacht in der Kälte und insbesondere ohne Toilette, überlebt hätte. Scheisse geht’s mir trotzdem noch. Immerhin ist das Teil an meinem Hals nicht weiter gewachsen und ich hatte keine Atemnot in der Nacht. 

 

Wir verlängern unseren Aufenthalt im Horizon Blue laufend; geniessen unser schönes Zimmer, das riesige Bett und das Frühstücksbuffet. Als es mir nach vier Tagen wieder etwas besser geht, erkundigen wir Kalamata zu Fuss und laufen fast jeden Tag zwischen zehn und siebzehn Kilometer. 

 

Am 16. Januar misst meine Schwellung circa fünf auf zwei Zentimeter – immer noch gross, aber deutlich kleiner als zu Beginn. Am 17. Januar muss ich bei Frau Doktor zur Nachkontrolle und zum Ultraschall im Gesundheitszentrum (Kostenpunkt: 20 Euro). Am Abend gehen wir auswärts essen und an meinem Geburtstag, am 19. Januar mache ich eine kurze Antibiotika-Pause für ein (paar) Gläschen Wein; nachträglich – trotz Zustimmung meiner Ärztin – eine eher bescheiden gute Idee.

Der Knoten bildet sich sehr langsam zurück und so bleiben wir weiter im Hotel-Modus:

Bis am 22. Januar im Zimmer in unserem Hotel «Horizon Blue» in Kalamata, danach bis am 26. Januar in einem schönen Studio namens « Calme Suites Mani» in Agios Nikolaos, dann bis am 29. Januar wieder in Kalamata, aber diesmal im «Elysian Luxury Hotel & Spa» und dann bis am 9. Februar in einem renovierten traditionellen Steinhaus in Megáli Mandínia.

 

Zu Fuss erkunden wir weiter Kalamata. In Agios Nikolaos spazieren wir täglich mehrere Kilometer dem Meer entlang und auch in Megáli Mandínia halten wir uns mit spazieren und wandern fit. Hin und wieder geht es zu Frau Doktor Drakou zur Nachkontrolle und zu einem komischen alten Arzt zur Flüssigkeit Entnahme.

 

Eindrücke aus Agios Nikolaos: 

Eindrücke aus Megáli Mandínia: 

Am 9. Februar trauen wir uns kurzfristig zurück in unser Van-Live. Wir fahren mit Mojito nach Sparta. Die Strasse nach Sparta führt durch tiefe Täler und enge Tunnels. Die Nacht verbringen wir bei einer historischen Städte mit schönem Blick auf die Lichter von Sparta. 

Am darauffolgenden Tag besuchen wir zuerst die beeindruckenden Bauten im benachbarten Mystras. Danach führt unsere Route auf einsamen Wegen durch die Berge zurück an die Küste nach Kardamili.

Meine vorerst letzter Arzttermin steht am 11. Februar auf dem Programm. Wir quartieren uns deshalb erneut im Elysian Luxury Hotel & Spa ein. Inzwischen gibt es für uns hier Member-Rabatt und kostenlose Zimmerupgrades. 

 

Nachdem ich beim alten komischen Arzt die Resultate der Flüssigkeit-Entnahme abgeholt habe, machen wir uns auf den Weg zu Frau Doktor Drakou. Meine Schwellung ist zwar immer noch leicht spürbar, aber wirklich nur noch sehr leicht. Der Bericht ist ebenfalls aussaglos. Ob dies gut oder schlecht ist, weiss ich nicht, denn ich glaube immer noch, dass der ältere Herr am falschen Ort Flüssigkeit entnommen hat. Während bisher wirklich alle Ärzte top waren, fällt er unter in die Kategorie «altes griechisches Schlitzohr»: Keine Quittung, nur Cash-Zahlung, Touri-Preis und zum Schluss; schlechte Arbeit. 

 

Zurück im Hotel geniessen wir einen sonnigen Nachmittag am Pool. Dieses Mal hüpfen wir sogar rein. Die kühlen Tages- und kalten Nachttemperaturen haben den Pool in ein Eisbad verwandelt – cool ist es dennoch😎

Ein kleiner Einschub: In Griechenland trifft man auf viele EU-Tafeln, aber auf Peloponnes sind sie allgegenwärtig! Irgendwie wurde hier alles subventioniert. Selbst das neue Elysian Hotel, welches einem sehr vermögenden in den USA lebenden Griechen gehört, wurde von der EU subventioniert. Bei einer Gesamtinvestition von 8,067 Millionen Euro, hat er nette 4,84 Millionen von der EU erhalten – das nenne ich mal richtig grosszügig!

 

Solche Subventionsschilder gibt es an unzähligen Häusern. Wir kamen später auch mit einem jungen Kanada-Griechen ins Gespräch, welcher gerade in einer einsamen Bucht sein Elternhaus zu einem Boutique-Hotel mit fünf Zimmern umbaut. Von den 290’000 Euro prognostizierten Kosten übernimmt die EU 220’000 Euro. Einzige Bedingung: Er darf das Objekt während fünf Jahren nicht verkaufen. Obwohl er nach eigenen Angaben in Kanada ein sehr erfolgreicher Unternehmer ist, sagt er richtig, «er wäre ja blöd, wenn er die Kohle nicht nehmen würde».

Auch witzig – oder eigentlich traurig – sind die tausenden von neuen Abfallanlagen, welche die EU überall bauen liess. Das Projekt hat bestimmt Millionen gekostet. In jedem Dorf findet man ein bis drei solcher unterirdischer Stationen. Sie sehen schön aus, doch leider funktioniert keine Einzige – all die Kohle für die Katz. Wenn wir es richtig sehen, bräuchten die Anlagen Strom, welchen es jedoch dort wo sie stehen nicht gibt. Wahrscheinlich verfügt Peloponnes nicht einmal über die benötigten Maschinen, um die unterirdischen Container aus dem Boden zu hieven und zu leeren. Und so kommt es, dass jeweils direkt neben all den 

Am 13. Februar fahren wir an der Westküste des mittleren Peloponnes-Fingers weiter südlich. Etwas ausserhalb der kleinen malerischen Ortschaft Trahila finden wir über den Klippen einen wunderschönen Spot zum Übernachten.

Nach dem Motto «Morgenstund hat Gold im Mund» wandern wir am 14. Februar als erstes zur Kirche «Agia Sotira». Der Weg ist zugewachsen und die Gebäude, welche wir oben antreffen, sehen gelinde gesagt wenig unterhalten aus. Ausser dem Hauptsaal sind eigentlich alle Gebäude zerfallen. 

 

Nach der kleinen Wanderung fahren wir weiter zum Porto Gateas bei Saxoneika. Der Ort ist nicht sehr hübsch, aber dafür sind wir hier in der Bucht gut vom nahenden Unwetter geschützt.

Der 15. Februar steht für Dorfbesichtigungen: Wir erkunden die malerischen Ortschaften Neo Oitylo, Areopoli und Limeni. 

Am Nachmittag finden wir auf einer Klippe einen sensationellen Platz mit traumhafter Aussicht aufs Meer bei Itilo. Von hier aus unternehmen wir eine kurze Wanderung zu einer abgelegenen kleinen Kirche «Ekklisia Odigitria» unterhalb der Felsen. Zurück bei Mojito geniessen wir den Sonnenuntergang.

Hätte, hätte, hätte ich nur endlich einmal auf Tanja gehört… schon am Tag zuvor hat sie komische Geräusche gehört und ich nicht. Also bin ich weitergefahren. Heute, am 16. Februar höre ich auch, dass etwas nicht stimmt😱 – finden tut jedoch erst Tanjas geübtes Auge etwas unter Mojito: Da fehlt eine ziemlich grosse Schraube!

 

Selbst für uns Hobbymechaniker ist klar; das Teil ist wichtig! Also fahren wir zum erstgelegenen «Baumarkt». Naja, es ist eher ein Bauzubehör-Markt, aber die nette Dame sorgt sich rührend um uns und wir finden einen Bolzen. Zwar ist er zu klein und zu dünn, aber wie wir so schön sagen «better than nothing»🤣!

 

Selbstverständlich ist dies nur ein Notbehelf. Etwas später finden wir glücklicherweise einen richtigen Baumarkt und einen passenderen Bolzen. Wir kaufen zwei Stück, ersetzen vor Ort den zu kleinen Bolzen und fahren mit dem passenden Teil weiter. 

Nach einem Abstecher zum kleinen Küstenort «Gerolimenas» geht’s weiter zur Geisterstadt «Vatheia». Wir parken neben einem ausgedienten Basketballfeld oberhalb dem Ort und erkunden zu Fuss die Ruinen von Vatheia. Während die Ortschaft bis vor ein paar Jahren komplett unbewohnt war, haben sich inzwischen wieder ein paar Leute angesiedelt und die alten Ruinen teilweise aufwendig renoviert. Die Mehrheit der Gebäude sind jedoch unbewohnt und zerfallen.

Die Wanderung zum Cape Tainaro steht am 17. Februar auf unserer To-Do-Liste. Wir fahren zum südlichsten Parkplatz des mittleren Fingers und wandern von dort rund zwei Kilometer bis zum Leuchtturm. Hier sind wir nun also am südlichsten Punkt von Griechenlands Festland, dem Cape Tainaro.

 

Ursprünglich wollten wir auf dem Parkplatz übernachten. Da die zwei geraden Plätze schon besetzt sind und es heute ordentlich Besucher gibt, entscheiden wir uns für einen ruhigeren Übernachtungsort, welchen wir ein paar Kilometer nördlich, in den Bergen, in der Nähe der kleinen Ortschaft «Korogonianika» finden. Von hier aus geniessen wir eine traumhafte Sicht auf den südlichen Spitz von Peleponnes-Mittelfinger. 

Insgesamt 82 Kilometer fahren wir am 18. Februar die Ostküste des mittleren Peloponnes-Fingers hoch. Wir durchqueren hübsche kleine Fischerdörfer und bewundern, wie viele Gebäude in dieser Region bereits renoviert wurden. Unser Ziel, einer alten Maschinengewehrstellung aus dem 2. Weltkrieg oberhalb der Stadt Gythio, erreichen wir am Nachmittag. Wir sind alleine hier, suchen uns ein schönes Plätzchen und erkunden zu Fuss die grosse Anlage.

Aufgrund Schlechtwetterprognosen haben wir für die kommenden drei Nächte ein Zimmer im «The Olive Yard» bei Gythio gemietet. Das morgentlich schöne Wetter nutzen wir für einen Besuch des Dimitrios-Shipwrecks, welches eigentlich Cornilia-Wrack heissen müsste. 

 

Aber hier die Story in kurz: Das Schiff war ursprünglich unter dem Namen Klintholm zwischen Kopenhagen und Antwerpen im Einsatz. Im Jahre 1965 wurde die Klintholm nach Griechenland verkauft und in Dimitrios umgetauft. Nach einem erneuten Verkauf im Jahre 1979 erhielt das Schiff den Namen Cornilia. Nach einem Notfall des Kapitäns wurde die Cornilia am 4. Dezember 1980 im Hafen Gythios an Ketten gelegt. Im Juni 1981 entschied die Hafenbehörde das Schiff ausserhalb des Hafens an die Reede zu legen. Während eines Sturms am 23. Dezember 1981 riss sich die Cornilia los und strandete am Strand von Valtaki, wo sie heute noch liegt. Der Name Cornilia verblasse und der alte Schriftzug Dimitrios kam wieder zum Vorschein, weshalb das Wrack heute als Dimitrios-Shipwreck bekannt ist.

 

Später checken wir bei starkem Regen in unserem temporären Zuhause «The Olive Yard» ein. 

Wie geschrieben ist «The Olive Yard» für drei Nächte unser Zuhause. Während es draussen meistes stürmt, geniessen wir drinnen die Wärme und ein schönes Bett. Jeden Morgen wird uns ein Frühstückskorb mit frischen Brötchen, Marmelade, feinem Gebäck und Kaffee an die Zimmertür geliefert. Hin und wieder gibt es glücklicherweise Regenpausen. Diese nutzen wir für diverse Spaziergänge und einen Fussmarsch ins vier Kilometer entferne Gythio.

Irgendwie sind wir auf den Geschmack von «vier Wänden» gekommen… Im Internet haben wir das Steinhaus «Atelie» bei Pakia gefunden und für drei Nächte gebucht. Das Haus ist derart gemütlich, dass wir schlussendlich fünf Nächte bleiben – eigentlich wollten wir nochmals verlängern, aber jemand anderes hat das Haus bereits für zwei Nächte gebucht, sodass wir es am 27. Februar schweren Herzens wieder verlassen müssen.

 

Die fünf Tage & Nächte hier im Haus geniessen wir sehr. Täglich wandern wir in den Bergen und spazieren durch die Gegend. Schon ab dem zweiten Tag winken uns die Leute auf unseren täglichen Touren zu. Den Rest der Zeit vertreiben wir mit Blog schreiben, Fotos sortieren, Kochen in der grossen Küche und sogar Eis kaufen wir ein; der Vorteil eines Gefrierschranks. Vor unserer Haustüre warten jedes Mal unzählige Katzen, denn sie wissen schnell, dass es bei uns gutes Katzenfutter gibt😍.  

Wie geschrieben, müssen wir «unser Haus» am 27. Februar verlassen. Lustlos fahren wir an die Küste, schlendern durch Dörfer und finden bei einem alten Festungsturm ein Platz für die Nacht. Wir geniessen Mojito sehr, aber vermissen aufgrund der kühlen Temperaturen und des mittelmässigen Wetters auch unser Steinhaus ein wenig. Deshalb versüssen wir uns den Abend mit Döner (denn der macht schöner) und Mike Süsser auf dem Mac streamen (wow, jetzt werden wir modern).

Der 28. Februar begrüsst uns vorerst mit freundlichem Wetter. Der Küste entlang fahren wir in den Geopark Agia Marina. Die Natur hier ist umwerfend. Einen schönen Platz finden wir auch schnell. Aufgrund der unterschiedlichen Kommentare von «kein Problem hier zu übernachten» bis auf «wir mussten eine saftige Busse bezahlen und den Ort umgehend verlassen», finden wir auf Park4Night alles. Wir haben keine Lust auf Stress mit den Rangern und beschliessen zwei Dinge: 

 

1. Wir wollen noch einmal in unser Steinhaus und buchen deshalb direkt beim Eigentümer vier weitere Nächte.

2. Wir suchen uns einen anderen Platz für die Nacht.

 

Gesagt getan; auf einem Parkplatz neben der Kirche Agia Paraskevi oberhalb von Neapoli finden wir Schutz vor dem aufgekommenen starken Wind.

Der Weg zurück zu unserem Häuschen in Pakia führt uns am 29. Februar vorbei an einer kleinen Insel mit einer eindrücklichen Kirche. Anschliessend besuchen wir die historische Insel-Ortschaft «Monemvasia». Das schlechte Wetter verhindert leider ausgedehnte Spaziergänge auf das Bergtableau. Und so schlendern wir durch die engen Gassen Monemvasias. Der Ort erlebt einen massiven Aufschwung. Überall wird renoviert, obwohl sämtliche Materialien mit Manpower oder Eseln von der Stadtmauern bis zum Bestimmungsort transportiert werden müssen.

 

Nach dem Besuch geht es dann Richtung Pakia, wo wir beim Haus schon von unzähligen Katzen erwartet werden🥰.

Aus den ursprünglich vier Nächten werden dreizehn🙈! Zuerst verlängern wir für zwei weitere Nächte. Der Eigentümer hat Freude an uns und schenkt uns eine weitere Nacht. Danach verlängern wir insgesamt noch drei Mal um total sechs weitere Nächte. Unser vierter Verlängerungsversuch scheitert, da das Haus wieder für zwei Nächte gebucht ist. Dieses Mal ist es für uns definitiv das Zeichen weiterzuziehen. 

 

Die total dreizehn Nächte im Häuschen geniessen wir wiederum sehr, wobei sich das Programm vom ersten Besuch wiederholt: Wandern, blogen, kochen, geniessen und beim Spazieren den Nachbarn winken; zwei Personen fragen uns sogar, ob wir zugezogen seien🙈🤣.

Und so geht’s für uns am 13. März definitiv weiter; wir fahren 72 Kilometer nördlich zum Fokiano Beach. Obwohl es abends kalt wird, gefällt es uns hier sehr gut. Endlich schaffen wir es wieder einmal einen Blog hochzuladen. Während ich verbissen schreibe, ist Tanja weniger glücklich beim Durchlesen meiner Niederschriften.

 

Am Fokiano Beach gibt es für uns ein weiteres Highlight. Snowy, wie wir den schönen weissen Kater mit seinen zwei verschiedenfarbigen Augen getauft haben, besucht uns täglich. Er ist derart liebesbedürftig, dass er nicht mehr von unserer Seite weicht und uns den Abschied hier extrem schwer macht. Wir überlegen zum ersten Mal auf unserer Reise ernsthaft, ob wir Snowy mitnehmen sollen. 

Fast schon mit Tränen in den Augen nehmen wir am 16. März Abschied von Snowy. Als wir losfahren, schaut er uns vorwurfsvoll an. Immer wieder überlegen wir uns umzudrehen, doch die Vernunft siegt. So gerne wir Snowy «on board» hätten, so unmöglich wäre die Realisation unserer Pläne…

 

Als wir am Vivari oder Kazarma Beach ankommen (wie der Strand wirklich heisst, wissen wir bis heute nicht), sind wir immer noch traurig. Es ist schön hier, aber ohne Snowy halt nicht das Gleiche. Nichts desto trotz bleiben wir drei Nächte und wandern die Umgebung ab.

Am 19. März fahren wir zurück nach Korinth. Auf dem wenig charmanten «Camperstop Fanaria» bleiben wir zwei Nächte. Das schlechte Wetter, die kalten Nächte, die warmen Duschen und Strom im Mojito halten uns hier «fest»🙈.

Nach etwas mehr als drei Monaten heisst es dann am 21. März «Tschüss Peleponnes»; wir hatten eine tolle Zeit! 85 Kilometer weiter finden wir am Psatha Beach einen schönen Ort für die Nacht. 

Am 22. März zieht es uns bereits weiter. Unser Ziel sind die 163 Kilometer entfernten Thermophyles; warme Quellen, welche zum Baden einladen. In guter Gesellschaft mit anderen Campern verbringen wir hier drei Nächte.

Mehr oder weniger taktische Stopps machen wir auf unserem Weg nordwärts. Am 25. März finden wir nach 100 gefahrenen Kilometer beim Smokovou Stausee einen schönen Platz für die Nacht. Am 26. März stoppen wir nach 151 Kilometer an einem Strand zwischen Leptokarya und Plaka.

Nach weiteren 66 Kilometern sind wir am schönen Strand von Alyki. Wir entscheiden uns Tempo rauszunehmen. Die Wetterprognosen für den Norden Griechenlands und auch die Länder weiter nördlich sind schlecht. Wieso also so schnell reisen? Selbst hier wird es am Abend kalt, aber immerhin ist es tagsüber sehr angenehm und unser Platz ist schön. Schlussendlich bleiben wir fünf Nächte, erkunden die Gegend, kochen feine Dinge und geniessen den Strand. Uns wird bewusst, dass dies wohl für längere Zeit der letzte Schwumm im Meer sein wird…

Am 1. April (kein Scherz) verlassen wir nach 166 Tagen & Nächten Griechenland! Danke Griechenland und den lieben Menschen, die wir kennen lernen durften, für den schönen «Winter» hier🥰!

 

Und hier unsere Tour auf der Karte:

Special: Tanja die Chinesin

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